Frieden statt Krieg

Die Welt ist voller Kriege – zum einem die Kriege, die mit Waffen geführt werden, zum anderen die Kriege der ganz normalen Menschen untereinander. Da wird Krieg geführt, weil einem die Weltanschauung des anderen nicht passt, weil man alle nur auf „sein beschränktes Weltbild“ ausrichten will…zum Beispiel die Nationalisten sprich Nazis mit ihrer Feindbildquatsch Ideologie.

Wenn die Menschen mal ein bisschen netter miteinander sein könnten un dem anderem seinen Raum, seine Ansichten, Erfahrungen und Gedanken zugestehen könnten, dann wäre schon viel gewonnen. Aber immer wieder werden Andersdenkende unter Druck gesetzt, um sie entweder gänzlich auszuschließen oder aber vereinnahmen zu können. Das ist das Übel der Welt. Und warum tun Menschen so etwas? Selbstsucht, Kleingeist, Dummheit (die sich schlau und gerissen fühlt).

Es ist einfach nur traurig – und für die Betroffenen schmerzhaft.

Es gibt auch oft kein bedingungsloses Zuhören mehr. Man hört zu, um dann besser manipulieren zu können. Die Menschen machen schlechte Erfahrungen und verschließen sich immer mehr.

Nebenbei bemerkt, Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in der westlichen Zivilisation. Weil das Herz der Menschen nicht beachtet wird oder aber unter Druck gesetzt. Ständig verletzen sich Menschen gegenseitig, um die Rangordnung festzulegen. Ich finde das so etwas von unwürdig. Ein anderes Wort gibt es dafür nicht. Das hat nichts mit Menschsein zu tun. Zudem ist versteckter Sadismus häufiger als ich zuvor angenommen habe. Schade, dass Menschen so sind. Ich wüsste gerne, wie sie dazu werden. Wahrscheinlich dadurch, dass sie beigebracht bekommen: wenn du den anderen verletzt, dann hast du einen Vorteil davon. Und viele, die in diese Bedrängnis gebracht werden, beugen sich. Ich hasse Nazis – denn das sind Methoden, die die Nazis perfektionieren. Worte können berühren oder verletzen. Und Herzen können Worten standhalten, vielleicht auch wieder und wieder verzeihen oder an ihnen zerbrechen.

Steter Tropfen höhlt den Stein und kein Herz ist so stark, ständige Verletzungen auf Dauer zu verkraften. „WAS IHRER INTELLIGENZ AN WEISHEIT FEHLT, MACHT SIE MIT IHRER DUMMHEIT WIEDER WETT“.

Da lieb ich mir doch die Dummen für die Zukunft, welche die Weisheit des Einfachen frönen.

Krieg ist kein Gesetz der Natur. Den Krieg haben Menschen gemacht. Spuckt den Kriegstreibern in die Suppe, seid bereit für die Völkerfreundschaft!

Es sollte eine Entspannungspolitik und freundschaftliche kooperative Beziehungen mit Russland das Gebot der Stunde sein. So wie es 1990 in der Charta von Paris von allen europäischen Staaten einschließlich Russland, den USA und Kanada gemeinsam formuliert wurde:

 „Das Zeitalter der Konfrontation und der Teilung Europas ist zu Ende gegangen. Wir erklären, dass sich unsere Beziehungen künftig auf Achtung und Zusammenarbeit gründen werden.“

Seit es Menschen gibt, existieren auch Konflikte zwischen ihnen. Kriege sind immer bedrohlich, besonders für die, die im Krisengebiet leben: Das normale Leben bricht zusammen, es gibt nichts zu essen, Kinder können nicht zur Schule gehen, das Umfeld wird zerstört. Trotzdem werden Gefechte verherrlicht und als großartige und heldenhafte Sache dargestellt. Wäre es nicht eine schöne Vorstellung, in einer Welt ganz ohne Kriege zu leben?

Viele Menschen flüchten vor Kriegen. Auch in Deutschland sind einige Geflüchtete zuhause, weil sie in ihrer Heimat nicht mehr leben können. Unsere Aufgabe ist es, mit diesen Menschen respektvoll umzugehen, denn sie brauchen einen neuen Ort, an dem sie sich wohlfühlen. Dabei kann jeder helfen!

Haben wir gelernt, dass wir uns mit unseren Nachbarn vertragen müssen, wenn wir überleben wollen? Gilt noch der Kernsatz der Regierungserklärung Willy Brandts von 1969 „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein…“? Er gilt offensichtlich nicht mehr. Für diese Einschätzung spricht vieles, herausragend der Spiegel-Artikel über RT DE „So arbeitet Putins Propagandasender“. Albrecht Müller von den NachDenkSeiten weist kritisch auf die von den deutschen Medien verstärkte Propaganda und schlechten Journalismus hin.  

Es lohnt sich, diesen Artikel zu lesen, jedenfalls zu überfliegen. Sie finden ihn hier als PDF.

Dazu von ihm ein paar subjektive Anmerkungen:

  1. An diesem Artikel wird beispielhaft sichtbar, was für eine gewissenlose und in gewisser Weise geschichtslose Generation von Journalistinnen und Journalisten heute tätig ist, vermutlich sogar das Sagen hat.
  2. Sie sind unberührt von Kriegserfahrung. Dafür können die meisten nichts. Aber offensichtlich war der Geschichtsunterricht für viele von ihnen auch nicht so eindrucksvoll, dass dabei hängen blieb, dass man tunlichst alles tut, um Konfrontationen mit Nachbarn zu vermeiden.
  3. Der Geschichtsunterricht war offenbar so schlecht und/oder so einseitig, dass die Autoren eines solchen Stückes nicht sehr viel Wissen über die produktive und zugleich leidvolle Geschichte des Verhältnisses von Deutschland und Russland und insbesondere nichts oder wenig über die von Deutschland zusammen mit dem damaligen Osten und dem Hauptpartner Sowjetunion gepflegte Entspannungs- und Friedenspolitik. Man muss bei diesem Text des „Spiegel“ den Eindruck gewinnen, dass die Gedankenwelt und der Geist, der sie prägt, beim Kalten Krieg der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts ansetzt und von diesem Geist geprägt ist. 

Einer der Autoren, Marc Baumgärtner, ist 1982 geboren, die Mit-Autorin Ann-Katrin Müller 1987. Der 3. Autor Roman Höfner dürfte aus der gleichen Altersgruppe kommen. Sie waren also 2 bzw. 7 Jahre alt, als die Mauer fiel. Sie können also aus eigener Erfahrung nicht mehr wissen, welche positive Rolle das Sich-Vertragen und die Entspannungspolitik mit dem Vorgänger Russlands, der Sowjetunion, gespielt hat. Vermutlich war der ihnen zugemutete Geschichtsunterricht geprägt von der reaktionären Geschichtsauffassung des Ronald Reagan, der Fall der Mauer und das Ende der Konfrontation – genauer gesagt: das zwischenzeitliche Ende der Konfrontation – sei dem Umstand zu verdanken, dass der Westen den Osten niederkonkurriert habe, allenfalls ergänzt durch die polnische Solidarnosc. Alles andere, die gesamte Ost- und Entspannungspolitik wie auch das Wirken des inneren Widerstandes zum Beispiel in Deutschland mit „Schwertern statt Pflugscharen“ und auch das, was sich mit Dubcek in der Tschechoslowakei getan hatte, ist nach dieser Geschichtsauffassung gestrichen. Eine große Zahl der Generation der heute 30- bis 40-jährigen Journalisten scheint gedanklich vom ersten Kalten Krieg direkt in die Neuzeit gesprungen zu sein.

  • Diese Journalistengeneration ist offensichtlich auch nicht mit der Fähigkeit ausgestattet, sich in die Lage eines anderen Volkes und auch nicht in die Lage der politisch aktiven führenden Kräfte eines anderen Landes zu versetzen, auch nicht in die Lage von Journalistinnen und Journalisten, die für und in einem Nachbarland tätig sind. Andernfalls würden diese hiesigen Journalistinnen und Journalisten wissen, was ein Artikel wie der im „Spiegel“ vom 26. Februar und die darin enthaltenen bösartigen Unterstellungen beim Nachbarn, in diesem Fall bei den betroffenen und abgekanzelten Journalistinnen und Journalisten, aber auch in Russland selbst, auslöst.

Von den in dem Artikel erwähnten Journalistinnen und Journalisten weiß ich, dass sie Freundschaft mit uns Deutschen wollen. Deshalb kann ich mir auch gut vorstellen, was bei ihnen die Erkenntnis auslöst: Die Deutschen, jedenfalls diese deutschen Journalisten und die vielen ähnlich denkenden Politikerinnen und Politiker, wollen nicht mehr Annäherung und Freundschaft. Sie wollen Konfrontation. Es gilt nicht mehr: Wandel durch Annäherung. Es wird auf Konfrontation gesetzt und es wird hingenommen, dass dabei unter Russen und in Russland ein Wandel zum Schlechteren eintritt.

  • Ein Ausbund von unkritischem Journalismus

Albrecht Müller von den NachDenkSeiten hatte in einem Beitrag von 2007 schon darauf hingewiesen, dass der Spiegel leider seinen Charakter als kritisches Medienorgan aufgegeben hat.

Die Autoren des Artikels über RT Deutsch haben auf vielfältige Weise bewiesen, dass dem „Spiegel“ der kritische Biss abhandengekommen ist:

  • So wird die Behauptung im Artikel, RT DE „versuche, das Vertrauen der Menschen in die demokratischen Institutionen in Deutschland“ zu schwächen, mit Hinweis auf den deutschen Verfassungsschutz belegt. Wörtlich: „Für die Verfassungsschützer zählen Nachrichten von RT DE zu einer vom russischen Staat orchestrierten Desinformationskampagne“.

An anderer Stelle zitieren die Autoren des „Spiegel“ den anonymen Chef eines Landesamtes für Verfassungsschutz mit der Behauptung, RT Deutsch sei eine Gefahr für die Demokratie.

Der „Spiegel“ beruft sich auf Verfassungsschützer. Frühere Spiegel-Kollegen und -Kolleginnen würden sich die Haare raufen, wenn sie so etwas noch lesen könnten. Ich denke dabei an Marion Schreiber, Jürgen Leinemann oder an Klaus Wirtgen. Man könnte noch eine große Zahl anderer Spiegel-Journalistinnen und -Journalisten nennen, auch noch lebende Personen. Ihre Unabhängigkeit, ihr kritischer Geist und ihre Qualität unterscheiden sich schrecklich von dem, was uns heute vom „Spiegel“ geboten wird.

  • Unkritischer Umgang mit dem Vorgang Nawalny. Die Version der Bundesregierung, die Version des Westens wird 1 zu 1 übernommen. Dabei müsste es für echte „Spiegel“-Redakteure eine wahre Lust sein, den Umgang der deutschen Bundeskanzlerin mit dem Fall Nawalny und ihre eigene genuine Rolle als Zeugin für die Vergiftung mit einem bestimmten Stoff zu untersuchen. Aber offensichtlich glaubt die Generation Merkel – so könnte man Journalisten nennen, die wie die Autorin Müller 18 und der Autor Baumgärtner gerade 23 Jahre waren, als Angela Merkel 2005 Bundeskanzlerin wurde – nahezu alles, was von dort oder auch von anderen angepassten Journalistenkollegen kommt.
  • Das gilt insbesondere für den Umgang der Spiegel-Redakteure mit ihrem RT-DE-Kollegen Florian Warweg. Dieser ist einer der wenigen Journalisten, die bei der Bundespressekonferenz kritische Fragen stellen. Das nennen die drei Spiegel-Redakteure „Selbstinszenierungen“. Da spricht ähnlich wie bei der Kritik der Süddeutschen Zeitung an den kritischen Fragen in der Bundespressekonferenz schlicht und einfach Neid oder die Aufarbeitung des eigenen Versagens die entscheidende Rolle. Siehe dazu den Beitrag von Tobias Riegel vom 22. Februar: Reitschuster, RT und die Grabes-Ruhe der Bundespressekonferenz .
  • Besonders apart sind jene Passagen in dem Spiegel-Artikel darüber, wie weisungsgebunden und abhängig die RT-DE-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter seien. Daran mag ja etwas sein. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass die Moskauer Zentrale aufmerksam verfolgt, was der deutsche Ableger von RT schreibt und sendet. Aber die Spiegel-Autoren wissen selbst, wie das in deutschen Redaktionen aussieht, wie sehr sie in den privaten Medien den Weisungen der Eigentümer folgen müssen und in den öffentlich-rechtlichen von Verbänden und Politik kontrolliert werden. Es ist sogar anzunehmen, dass der Artikel, den die 3 Autoren über RT DE geschrieben haben, auf Weisung geschrieben worden ist. Das kann von ganz oben gekommen sein: von Bertelsmann, wozu der Spiegel weitgehend gehört. Es kann die eigene Chefredaktion gewesen sein. Dass die 3 Autoren sich das Thema und die Quellen ganz alleine ausgesucht haben, glaube ich nicht. Aber dies einzuschätzen, ist selbstverständlich jedem selbst überlassen.
  • Jede Rückblende, jeder Vergleich auf ähnliche Medien im Westen, auf die Deutsche Welle oder die US-Sender, die in Europa tätig waren und sind, auf Radio Free Europe zum Beispiel, fehlt in dem Artikel. Zumindest ein kleiner Hinweis darauf, dass es solche Medieneinrichtungen auch im Auftrag westlicher Staaten gibt, wäre sinnvoll und nötig gewesen.
  • Die Spiegel-Autoren machen sich über Ihre Kolleginnen und Kollegen in einem anderen Medium her und kennzeichnen diese als Erfüllungsgehilfen Moskaus. Ich kenne drei der genannten bzw. abgebildeten RT-Mitarbeiter persönlich – von Interviews und von Gesprächen. In Kenntnis dieser Personen und nach Lektüre des Spiegel-Artikels maße ich mir ein Urteil an: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des russischen Mediums sind Glanzlichter an Charakter und Anstand, verglichen mit den Spiegel-Autoren, von denen man nach diesem hier beleuchteten Stück annehmen muss, dass sie jeden noch so unanständigen Auftrag erfüllen.
  • RT DE ist eine Bereicherung für die demokratische Willensbildung in Deutschland. Darauf haben wir auf den NachDenkSeiten schon mehrmals hingewiesen und dieses auch belegt. RT berichtet über und kommentiert Ereignisse, die bei deutschen Medien leider nicht vorkommen. Deshalb hatte RT Deutsch mit Recht eine Sparte, die hieß: der andere Part. Vielleicht reagieren die Spiegel-Autoren und damit der Spiegel und ein etabliertes Medium in Deutschland deshalb so allergisch auf RT DE, weil dieses Medium ihnen den Spiegel vorhält und sie darin erkennen, dass sie eine wichtige Funktion in der deutschen Medienlandschaft nicht erfüllen.

Zum Schluss muss ich noch einmal darauf zurückkommen, warum ich diesen Text geschrieben habe und warum ich das schreckliche Ereignis in Bruchsal vor 76 Jahren mit der erkennbaren intensiven Arbeit am Feindbild-Aufbau verbunden habe. Die Aggression im Umgang mit Russland nimmt zu. Das ist eine gefährliche Entwicklung. Darauf wollte ich als einer der wenigen noch lebenden und journalistisch tätigen Menschen, die den Zweiten Weltkrieg noch einigermaßen bewusst erlebt haben, aufmerksam machen.

Das kannst Du tun

Auch in der Familie, im Freundeskreis oder in der Schule kann man Frieden schaffen: Wenn man beispielsweise bei einem Streit nach Lösungen sucht, die am Ende für alle gut sind.

Es ist auch ein Beitrag zum Frieden, wenn man sich für andere einsetzt, die wegen ihrer Sprache oder ihrem Aussehen ausgeschlossen werden.

Anmerkungen und Quellen

Feindbildaufbau des Spiegel

60 Jahre „Spiegel“: Vom Aufklärungsauftrag zum neoliberalen ideologischen Kampforgan.

Übrigens – zurück zum Heute: Wenn Sie die Berichte und Artikel meiner Seite für eine bestimmte Zeitepoche lesen wollen, dann können Sie einfach ganz unten mittig zur Rubrik Archiv gehen und dort einen Monat aussuchen, der sie interessiert.

KiKa

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