Kirche und Krieg

Evangelische Kirche heute: Die militärische Überlegenheit wird immer mitgedacht

Krieg als „letztes Mittel“ erlaubt
… und immer schneller wird zum „letzten Mittel“ gegriffen

In den letzten ca. 200 Jahren ließ sich folgendes beobachten: Immer wenn die evangelische Kirche in Deutschland am Boden lag, predigte sie den Krieg – im Gegensatz zu Jesus von Nazareth. Das Elend des Krieges trieb die Leute zurück in die Kirche. Menschen wurden getötet, Länder wurden zerstört und die Kirchen hatten wieder großen Zulauf. So war es 1813 und 1870/71 bei den Kriegen gegen Frankreich, so war es 1914, so war es auch 1939 (siehe oben).

Und wie ging es nach 1945 weiter? Die Kirchen trieben die Wiederbewaffnung Deutschlands voran, befürworteten die Atomrüstung der Westmächte und übten sich schon einmal in der Verharmlosung apokalyptischer Schreckenszenarien. So erklärte z. B. der mittlerweile zum EKD-Vorsitzenden beförderte Landesbischof Karl Otto Dibelius in der Broschüre Militärkirche oder kirchlicher Friedensdienst (Potsdam 1957): Selbst „die Anwendung einer Wasserstoffbombe sei vom christlichen Standpunkt aus nicht einmal eine so schreckliche Sache, da wir alle dem ewigen Leben zustreben.“ Wenn eine solche Bombe eine Million Menschen töte, so erreichten die Betroffenen „umso schneller das ewige Leben“ (zit. nach Manfred Görtemaker, Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Beck-Verlag, München 1999, S. 259).Doch einem von vielen Menschen befürchteten endzeitlichen 3. Weltkrieg würden nach Einschätzung von Militärexperten kleinere Kriege voraus gehen, die sich dann allmählich ausweiten würden. Die beiden Golfkriege und der Kosovo-Krieg können bereits in einem solchen Zusammenhang betrachtet werden.Beim ersten Golfkrieg 1991 hörte man da Ja der Kirche zum Krieg als „letztem Mittel“; ebenso beim Balkankrieg 1999. Am Beginn des 3. Jahrtausends stimmte man vorwiegend aus theologischen Gründen dann allerdings gegen den Krieg der USA gegen den Irak. Die Bedingungen für eine kirchliche Zustimmung seien nicht erfüllt. Beim Krieg Israels gegen den Libanon 2006 hielt man sich weitgehend zurück, und die kirchlichen Stellungnahmen reichten von einer Forderung nach Waffenstillstand bis zur Anfeuerung Israels (siehe unten). Maßgeblich für die kirchliche Bewertung ist u. a. die Schrift Schritte auf dem Weg des Friedens, die im Jahr 1993 von der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Osnabrück verabschiedet wurde.

Darin heißt es: „Erlittenes Unrecht im Sinne der Bergpredigt selbst hinzunehmen und zu ertragen ist das eine – den Nächsten aber in Gefahr für Leib und Leben grundsätzlich ohne Schutz und Hilfe zu lassen, ist das andere. Auf militärische Gewalt in allgemeiner Weise als Mittel zur Verhinderung von Aggression zu setzen ist das eine – sich militärische Gewalt als ultima ratio vorzubehalten, von nichtmilitärischen Formen des Drucks, der Deeskalation und gewaltfreien Mitteln weitestgehend Gebrauch zu machen und den Grenzfall des militärischen Einsatzes wirklich Grenzfall sein zu lassen, ist das andere.“

Was also nun? Ob als Ergebnis dieser Schaukel-Theologie nun der Krieg befürwortet oder verneint wird, darin kann man sich nie sicher sein.

Kirche ist immer für die militärische Überlegenheit der kirchenfreundlichen Staaten

Dabei ist auch folgendes zu bedenken: Diese ständige Kriegsbefürwortung der Kirchenmänner alsletztes Mittelsetzt ja voraus, dass man von der militärischen Überlegenheit des eigenen Lagers ausgeht, da man natürlich immer mitdenkt, dass man diesen Krieg als letztes Mittel dann auch gewinnt. Also ist die Kirche immer (!) auch für die Aufrüstung (!) und für die militärische Überlegenheit (!), auch wenn sie dies mit ihren Worten oftmals verschleiert.

Im evangelischen Religionsunterricht weist man in diesem Zusammenhang von Krieg und Gewalt gerne auf den bekannten evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer hin, der seine Verwicklung in das Attentat gegen Hitler im Jahr 1944 mit folgendem Vergleich begründete: Wenn ein betrunkener Autofahrer die Straße entlang fährt, wäre es nicht genug, die Fußgänger zu warnen. Man müsste dem Fahrer auch ins Lenkrad greifen und ihn vom Steuer wegreißen.

Das klingt zunächst „vernünftig“. Doch ist dieser Vergleich zutreffend? Damit ließe sich nämlich jeder Krieg gegen die jeweiligen Machthaber der anderen Seite rechtfertigen, und dies wurde im kirchlichen Religionsunterricht auch seither versucht. (Anmerkung: Der Verfasser war selbst von 1984-1992 im Lehramt für Evangelische Religion tätig). Außerdem kann der Vergleich von Dieter Bonhoeffer schon aus dem Grund nicht auf Kriege angewendet werden, da er die zahllosen zivilen Opfer der angeblichen „Rettungsaktion“ nicht berücksichtigt. Wenn man also einen Betrunkenen vom Steuer eines Autos reißt, kommen keine Tausende von Zivilisten dabei um, und es werden auch keine Tausende von Existenzen dadurch zerstört.

Dietrich Bonhoeffer wurde übrigens von seinen Freunden in der englischen anglikanischen Kirche im Jahr 1939 gebeten, ein Wort gegen die deutsche Mobilmachung und den drohenden Weltkrieg zu sprechen. Dietrich Bonhoeffer kam dieser Bitte allerdings nicht nach, weil er seinen Brüdern in der Bekennenden Kirche, in der die Kriegsdienst- und Kriegsbegeisterung ausgebrochen war, nicht in den Rücken fallen wollte. Hier kann man dann auch einmal fragen: „Was ist für einen Theologen am wichtigsten?“ Dietrich Bonhoeffer wörtlich: „So würde ich meinen Brüdern einen ungeheuren Schaden zufügen, wenn ich in diesem Punkt Widerstand leistete“ (Eberhard Bethge, Bonhoeffer, Reinbek 1976, S. 72).

Siehe auch folgende ddp-Meldung vom 16.11.2009 unter der Überschrift Evangelische Kirche für Beibehaltung des Wehrdienstes:

„Die Evangelische Kirche tritt für eine Beibehaltung des Wehrdienstes für alle ein. Ohne eine allgemeine Wehrpflicht würde das jetzt schon starke Desinteresse junger Männer an der Bundeswehr noch zunehmen, sagte der leitende Militärdekan für Ostdeutschland, Helmut Jakobus, auf der Synode der evangelischen Landeskirche Anhalt in Dessau. Auch die Evangelische Kirche sei gefordert, den Soldaten Rückhalt für ihren Dienst zu geben“.

Afghanistan-Krieg: Typisch auch, wie eine kritische Äußerung der EKD-Ratsvorsitzenden Dr. Margot Käßmann politisch und kirchlich soweit zurecht gestutzt wird, dass sie zur aktuellen politischen Mehrheitslage passt und wie auch die Landesbischöfin um Anpassung an die Kriegsfraktion ringen und schließlich nachgeben muss. Wäre sie Jesus von Nazareth gefolgt, wäre sie als EKD-Ratsvorsitzende schon früher nicht mehr tragbar gewesen. Sie scheiterte schließlich aber an einer Volltrunkenheitsfahrt.

Mehr zum Afghanistan-Krieg.

EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider rechtfertigt
Tötung von Osama bin Laden mit Jesus von Nazareth –
für gezieltes Schuldig-Werden und Töten

Anlässlich der Militäraktion der USA gegen Osama bin Laden in Pakistan verdeutlichte die Evangelische Kirche in Deutschland wieder ihre Position zum Krieg und zu gezielten Tötungen. So erschien z. B. in der Welt am Sonntag vom 15.5.2011 ein Interview mit den EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Nikolaus Schneider: http://www.welt.de/print/wams/politik/article13372546/Mit-solchen-Feinden-kann-man-keinen-Frieden-schliessen.html

Hier einige Auszüge:

  • „Mit solchen Feinden kann man keinen Frieden schließen. Die muss man eingrenzen. Da kann am Ende eine Situation eintreten, in der man Schuld auf sich lädt und solche Feinde tötet.“
  • Da existieren zwei Ebenen. Da ist das Individuum, das für sich entscheidet. Und da sind die Politiker, die für einen Staat entscheiden.“
  • Staatsmänner müssen militärische Gewalt einsetzen, wenn sie mit dem Bösen in der Welt konfrontiert sind und auf andere Weise nicht weiterkommen. Zusätzlich lassen sich noch viele Debatten führen darüber, inwieweit wir Gewalt nicht selbst provoziert haben, etwa durch die ungleiche Verteilung der Güter. Diese Debatten sind nötig. Aber das alles rechtfertigt in gar keiner Art und Weise das Böse. Gegengewalt kann geboten und notwendig sein.“
  • Den Terrorismus muss man mit dem gesamten Arsenal bekämpfen.“
  • Schuld lässt sich nicht vermeiden. Im Verständnis der Erbsünde liegt ein Alleinstellungsmerkmal des Christentums gegenüber dem Judentum und dem Islam. Dort besteht die Auffassung, man könne gerecht leben. Wir sagen: Das geht nicht.“

Soweit also die zeitgemäße evangelische Lehre und Verhaltensrichtlinien zum Krieg. Neu an der Argumentation des evangelischen Kirchenführers ist jedoch, dass er sich dabei ausdrücklich auch auf Jesus von Nazareth beruft. „Bei Jesus selbst indes gibt es eine einzige Stelle, wo er sich positiv zur Gewalt äußert, und zwar im Lukasevangelium, Kapitel 22, Vers 38: Vor der Gefangennahme Jesu sagen die Jünger: Jetzt müssen wir etwas unternehmen, und sie besorgen sich Schwerter. Jesus entgegnet: Eins reicht.“

Nach dem Denken des Kirchenführers habe sich Jesus hier also angeblich „positiv zur Gewalt“ geäußert, doch das ist nicht wahr und ein Missbrauch von Jesus. Wörtlich sagt Jesus demnach, als ihm „zwei“ (!) Schwerter gereicht werden, „es ist genug“. Doch was heißt das? Diese beiden Schwerter würden zwar einen möglichen Räuber abschrecken – und das ist sehr wahrscheinlich auch ihr ganz praktischer Sinn gewesen -, für eine bewaffnete Auseinandersetzung mit einer ganzen Truppe von Soldaten und Wachleuten sind sie aber völlig unzureichend. Außerdem weist Jesus wenige Augenblicke später den aktiven Einsatz der Schwerter deutlich zurück (Verse 49-51), und er erklärt nach Matthäus 26, 52-53 unmissverständlich: „Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“

Also: Kein Einsatz der Schwerter als „letztes Mittel“ wie in der Kirche, woraus die Priester, Pfarrer und Theologen dann im krassen Gegensatz zu Jesus ableiten: Einsatz der Panzer, der Bomben, der Luftwaffe, der Marine, eventuell eines Tages wieder der Atombomben usw. als „letztes Mittel“: gegen Jugoslawien unter Milosevic, gegen den Irak unter Saddam, gegen Afghanistan unter den Taliban, gegen Libyen unter Gaddafi usw. usf.

Doch das alles ist nicht Christus. —> Es ist Kirche.

Und dass der EKD-Führer Schneider behauptet, man könne nicht gerecht leben, was das Christentum angeblich vom Judentum und vom Islam unterscheide, ist auch ein krasser Widerspruch zu Jesus, dem Christus. Dieser sagte nämlich u. a. auch: „Ihr sollt vollkommen sein“ (Matthäus 5, 48), was praktisch bedeutet: „Ihr sollt dies in der ´Lebensschule Erde` lernen“. Das ist Christus. Kirche ist im Gegensatz dazu: „Ihr steht unter der Erbsünde und müsst sündigen“, oder wie es Luther auf die Spitze treibt: „Sündigt tapfer!“ Die Folgen sind bekannt: Massaker, Kriege, Hinrichtungen und Gewalt über Gewalt als „letzte Mittel“ ohne Ende.

Auch von einer „Erbsünde“ hat Jesus niemals gesprochen. Auch das ist eine Erfindung der Kirche.

„Spannung“ zwischen Pazifismus und militärischer Gewalt

Ganz in diesem Sinne wiederholte der EKD-Ratsvorsitzende bei einem Vortrag am 10.10.2011 in Bonn seine Thesen. Idea.de beschreibt die Position so: „Christen sollten die Spannung zwischen einem radikalen Pazifismus und militärischer Gewalt als letztem Mittel (ultima ratio) zum Schutz wehrloser Menschen aushalten“ (http://www.idea.de/nachrichten/detailartikel/artikel/zwischen-pazifismus-und-militaereinsatz-1.html) Doch wann lavierte Jesus je von einem solchen Spannungs-Pol zum nächsten? Und wann sprach Jesus jemals von einer „ultima ratio“?

Um die Friedens- = Kriegsethik der Kirche noch anschaulicher zu machen, sagte Nikolaus Schneider wörtlich: „Der Verzicht auf Gewalt lässt uns schuldig werden an den Opfern, und der Gebrauch von Gewalt lässt uns schuldig werden als Täter.“

Doch wozu führt die Lehre der Kirche? Natürlich waren und sind alle Kriege nur dazu geführt worden, um die „Unschuldigen“ zu schützen und die „Schuldigen“ auszuschalten. Und praktisch wurde und wird dann nicht lange gefackelt.

Zum Vergleich: Wenn es z. B. heißt, nur die unbedingt nötigen Tierversuche seien kirchlich legitim, dann sind natürlich alle paar Millionen Tierversuche im Handumdrehen „unbedingt nötig“. Und wenn es heißt, nur im „äußersten Fall“ sei ein Krieg legitim, dann ist natürlich jeder Krieg, den die Kriegsherren führen wollen, der „äußerste Fall“. So einfach war und ist das. Dass der EKD-Vorsitzende beim Libyen-Krieg der NATO 2011 diesen „äußersten Fall“ noch nicht gegeben sah, geht im gesellschaftlichen Stimmengewirr unter. Und es war dem Kirchenführer wohl auch nicht so wichtig, und die meisten seiner Kirchenführer-Kollegen dachten eh anders. Sonst hätte die Kirche ja gegen diesen Krieg protestiert.

Notfalls wird eben noch ein Lügen-Vorwand inszeniert wie beim Beginn des ersten Irak-Krieges des Westens 1991, wo angeblich irakische Soldaten kuwaitische Säuglinge aus Brutkästen heraus rissen. Und dann die rhetorische Frage an die verführte Öffentlichkeit: „Wollt ihr das zulassen?“ „Natürlich nicht“, so der vorinszenierte Entsetzensschrei, der das Ja der US-amerikanischen Abgeordneten zum Krieg vorbereitete. Später wurde dann alles als infame Lüge aus dem kuwaitischen Herrscherhaus entlarvt. Und bekanntlich wurde dann auch der 2. Irakkrieg des Westens 2003 mit Lügen begründet (den angeblichen Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein).

24.5.2007 – „Wir fliegen in den Krieg“ – Deutschland im heimlichen Angriffskrieg – Im krassen Widerspruch zum deutschen Grundgesetz beschloss der Deutsche Bundestag mehrheitlich die Entsendung von Kampfbombern in den Afghanistan-Krieg, den so genannten Tornados (auch die Fraktion der GRÜNEN stimmte mehrheitlich dafür, wie schon für den Kosovo-Krieg und für den Beginn des Afghanistan-Krieges). Zwar werfen die Deutschen die Bomben nicht selber ab, sondern sagen „nur“ der USA, wohin diese die Bomben werfen müssen. Doch der Unterschied ist minimal. Da keine der afghanischen Kriegsparteien Deutschland bis dahin etwas getan hat, handelt es sich um einen Angriffskrieg. Die USA führen solche „präventiven“ Angriffskriege „gegen den Terror“ ohne Zustimmung der UNO seit Ende 2001 und wollen auch die Deutschen immer weiter mit hinein ziehen. Denn man braucht die eigenen Kapazitäten wohl schon für die nächsten Kriegsziele.

Um die überwiegend kriegsunwillige deutsche Bevölkerung ruhig zu halten, denken sich die Politiker trickreiche Konstruktionen aus: So heißt es, die Bundeswehr wäre im Rahmen des von der UNO eingesetzten ISAF-Einsatzes (International Securitiy Assistance Force) tätig. Gleichzeitig ist sie aber auch Teil des andauernden weltweiten Krieges mit den Namen „Enduring Freedom„, der unter dem Oberkommando der USA geführt wird und der mit der UNO nichts zu tun hat. Im Rahmen dieses Krieges sind seit 2001 auch Tausende unschuldiger Zivilisten getötet worden. Das wird jedoch gerne verheimlicht. Denn ein großer Teil der Bevölkerung hat in der Schule auch noch gelernt, Deutschland übe sich in „De-Eskalation“ von Konflikten, nicht im Führen von Kriegen, wie es seit 1999 (Kosovo-Krieg der Regierung Schröder (evangelisch) / Fischer (katholisch)) praktiziert wird.

Eine Verfassungsklage der Abgeordneten Peter Gauweiler (CSU) und Willi Wimmer (CDU) gegen den erweiterten Kriegseinsatz Deutschlands in Afghanistan wurde bereits abgewiesen. Auch die Klage der Linkspartei wurde abgewiesen. Derweil schaffte die Bundeswehr erste vollendete Tatsachen.

Für den Krieg müssen wir auch wieder Millionen oder gar Milliarden Euro an Steuergeldern aufbringen, die woanders fehlen. Z. B. gehen alleine die Unterhaltskosten der Tornado-Flotte in die Zig-Millionen. Nach einer Stunde Flug muss das Kriegsflugzeug nämlich 20 Stunden gewartet werden (AP, 13.4.2007), und bis jetzt erlitten nur bei Übungen schon 44 Tornados Totalschaden durch Abstürze, Kollisionen und Brände.

Und glaubte die ehemalige deutsche Regierung Merkel-Müntefering im Ernst, dass die Islamisten, die in Afghanistan vor dem NATO-Angriff im Jahr 2001 die Regierung stellten, ohne schlimme Folgen für die Bundesrepublik Deutschland und die anderen NATO-Staaten einfach von der Erdoberfläche weggebombt werden können? Vielmehr gilt, was schon in der Bibel (Galaterbrief 6, 7) steht: „Was der Mensch sät, das wird er ernten.“ Das heißt z. B. auch: „Wer Krieg sät, wird Krieg ernten.“

Viele freie Christen, die als Säuglinge ungefragt von dieser Institution vereinnahmt worden waren, haben versucht, sich von dem Makel dieser unchristlichen Organisation zu befreien und die Löschung ihres Namens aus dem Taufregister verlangt. Dies wird von der katholischen Kirche – ebenso auch von der evangelisch-lutherischen Kirche – kategorisch abgelehnt mit der Behauptung, es handle sich bei der Taufe um einen Vorgang, der nicht rückgängig zu machen sei.

Der katholische Kardinal Antonio Maria Rouco erklärte im katholischen Nachrichtendienst KATH.NET am 13. Juli 2004, die Taufe gelte für immer und ewig, „es ist ein Teil unserer DNS“.  Diese Aussage verdeutlicht anschaulich die Haltung der katholischen Kirche, wie sie auch in den katholischen Lehr- Aussagen festgeschrieben ist.

Christus sprach, und so steht es ursprünglich auch in den Bibeln der Kirche: “Erst lehret, und dann taufet“. Die Kirche hat dagegen die Zwangstaufe von Säuglingen eingeführt und hält diese Übung bis heute aufrecht. Diese Manipulation unmündiger Kinder, mit der Vereinnahmung für eine Institution für alle Ewigkeit, mit den bekannten verheerenden seelischen Folgen wie Neurosen oder noch schlimmer, lebenslanger Traumatisierung durch Kinderschänderverbrecher, ist zutiefst unchristlich und eine Verhöhnung des Jesus, des Christus.

Viele freie Christen haben sich intensiv mit dem Katholizismus befasst. Die dabei zutage getretene erstaunliche Fülle von Tatsachen beweist, dass die katholische Kirche dem Prädikat „christlich“ nicht nur mit ihrer Zwangstaufe, sondern mit ihrer gesamten Lehre und ihrer gesamten Geschichte Hohn spricht.

Jahrhunderte lang hat der Kirchenkonzern, dem Sie alle vorstehen, die Menschen an der Nase herumgeführt und für dumm verkauft, um das Volk religiös zu unterjochen und weiter aussaugen zu können, indem es weiter brav seine Kirchensteuern zahlt.

Die Institution, der Sie vorstehen, hat zwar den Namen des Jesus, des Christus, im Munde geführt – so, als ob sie rechtmäßig Sein Erbe angetreten hätte. Doch in Wirklichkeit haben Sie Sein Erbe mit Füßen getreten, haben Sie Ihn durch Ihre Lehre – und mehr noch durch Ihre Taten – am laufenden Band verhöhnt und verspottet und tun es noch heute. Täglich nageln Sie Jesus, den Christus, erneut ans Kreuz, weil Sie das Gegenteil dessen tun, was Er wollte. Und dann schleppen Sie Ihn, der doch auferstanden ist, als toten Mann am Kreuz im Triumphzug durch die Straßen wie eine Trophäe, die Sie zur Strecke gebracht haben.

Was betreibt die von Ihnen vertretene Institution dann anderes als geistige Erbschleicherei, Falschmünzerei und geistigen Etikettenschwindel? Und Heuchelei dazu, denn Sie schmücken sich mit einem Namen, der Ihnen nicht zusteht, weil Sie die tatsächliche Lehre und das ethisch-moralische Vorbild des Jesus von Nazareth offensichtlich verraten haben. Sonst wäre die Vergangenheit Ihrer Institution nicht randvoll mit Blut und Verbrechen.

Was sagte Jesus, als Er die Händler lebender Opfertiere aus dem Tempel zu Jerusalem trieb? „Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker sein! Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht!“ (Mk 11,17).

Die Bischöfe der katholischen Kirche haben kein Recht, für oder im Namen des Jesus, des Christus, aufzutreten. Sie sind eingesetzt vom Papst und diesem zu Gehorsam verpflichtet. Der Papst ist wiederum von den Bischöfen eingesetzt. Mit  Jesus Christus hat der Papst nichts zu tun, er ist weder von Christus eingesetzt („Ihr sollt euch nicht Rabbi nennen“, „Nur einer ist euer Vater, euer Vater im Himmel“), noch tut er den Willen Gottes oder von dessen Sohn Christus.

Die Machthaber der römisch-katholischen Kirche, die Päpste also, ließen weite Teile der Erde mit einer nie zuvor dagewesenen Blutspur unvorstellbaren Ausmaßes überziehen.
Die grausamsten Verbrechen, zu denen nur die allerperversesten Verbrecher überhaupt fähig sind, wurden von den Priestern der römisch-katholischen Kirche gebilligt, begangen, befohlen und von ihren der römisch-katholischen Kirche und den Päpsten hörigen Anhängern ausgeführt.

Über Jahrhunderte hinweg war es ein Morden, Brennen, Kreuzigen und Foltern; über die Jahrhunderte hinweg ein Verstümmeln, Erschlagen, Abstechen und Schlitzen, ein Abhacken von Händen und Füßen, ein Ausdärmen bei lebendigem Leib; über die Jahrhunderte hinweg ein Rädern und Krummschließen, ein Köpfe-Abschlagen und Aufspießen, ein Abschneiden von Ohren, Lippen und Brüsten, ein Ausstechen und Rausreißen von Augen und Zungen, bei Lebendigen und Toten, ein Vierteilen und Pfählen, ein Zersägen und Hängen, ein Quälen mit glühenden Eisen, und anderen allerschlimmsten Qualen, wie es nur kranken Gehirnen entspringen oder Teufel sich ausdenken können.
Über die Jahrhunderte hinweg ein verhungern lassen, ein in „Verliese-Angekettet-Wegsperren“, ein „Auf-dem-Scheiterhaufen-lebendig-verbrennen-Lassen“, ein Ersäufen und Erdrosseln, ein Versklaven, ein Aberkennen aller persönlichen Rechte – alles ohne Unterlass, millionenfach und viele Jahrhunderte lang.

Säuglinge, Kinder, Frauen, Männer, Greise, Kranke, Behinderte, alle ohne Erbarmen hingemordet zur angeblichen Ehre Gottes und Machtvergrößerung der römisch-katholischen Kirche.

Die Güter und der Besitz der Ermordeten wurden oft sogleich der Kirche einverleibt. Ganze Familien wurden wegen geringer Vergehen, oftmals nur durch bloße Verleumdungen, bis in die dritte, vierte Generation durch Sippenhaft versklavt und zugrunde gerichtet.

Nur einige ganz wenige Zahlen:

  • Kreuzzüge: Der Aufruf Papst Urbans II. vom 27. November 1095 hatte mehr als eine Million Menschen auf entsetzliche Weise zu Tode gebracht. Urban wurde am 14.7.1881 „selig“ gesprochen. Dies war nur einer von 7 Kreuzzügen, deren Opfer auf 22 Millionen Menschen geschätzt werden.
  • Die Zahl der Opfer des kirchlichen Hexenwahns, dessen Ausläufer bis ins 19. Jahrhundert reichten, wird auf mindestens 40.000 bis 80.000 Menschen geschätzt.
  • Die Zahl der Opfer der Inquisition wird auf bis zu 9 Millionen geschätzt.
  • Die Eroberung Amerikas kostete in 150 Jahren überwiegend durch Katholiken rund 100 Millionen Menschen das Leben. Der katholische Theologe Leonardo Boff nennt die Eroberung Amerikas den größten Völkermord aller Zeiten.
  • Sklavenhandel, dem bis zum 19. Jahrhundert 13 Millionen Afrikaner zum Opfer fielen, wurde von der römisch-katholischen Kirche befürwortet und selbst betrieben. Der Vatikan war einer der letzten europäischen Staaten, der erst 1838 die Sklaverei abschaffte.
  • Besonders niederträchtig und rücksichtslos ist die römisch-katholische Kirche immer gegen Urchristen vorgegangen, die den Verbrechen des Priesterkultes ein Leben nach den Zehn Geboten und der Bergpredigt des Jesus, des Christus, entgegengesetzt haben. Diese wurden brutal verfolgt, gefoltert, gequält und ermordet , seien es die Markioniten, die Paulikianer, die Manichäer, die Katharer oder Albigenser, die Bogomilen, die Anhänger von Savonarola, die Waldenser, Hussiten und andere. An allen vollzog die römisch-katholische Kirche ihren dogmatischen Auftrag des Ausmerzens.

Wer jetzt sagt, das liegt alles lange zurück, der kennt die römisch-katholische Kirche nicht, denn dieser Ausmerzungsauftrag gilt heute noch und wird von der römisch-katholischen Kirche soweit ernst genommen, wie es die gegenwärtigen Verhältnisse in den einzelnen Staaten zulassen. Der Ausmerzungsauftrag steht eindeutig in den Lehrvorschriften der römisch-katholischen Kirche bei Neuner-Roos im offiziellen Lehrbuch „Der Glaube der Kirche“ unter Randnummer 382.

Auch die Inquisition ist lebendig wie eh und je. Für die perversen Verbrecher, die die Inquisition durchführten, und die Der Spiegel am 1.6.1998 als Vorläufer von Gestapo, Stasi und KGB bezeichnete, fand Josef Ratzinger kurz vor seiner Wahl zum Papst folgende lobende Worte: „Wir versuchen heute das, was nach damaligen Methoden, zum Teil kritisierbar, gemacht worden ist, jetzt aus unserem Rechtsbewusstsein zu machen. Aber man muss doch sagen, dass Inquisition der Fortschritt war, dass nichts mehr verurteilt werden durfte ohne Inquisitio, das heißt, dass Untersuchungen stattfinden mussten.“ (ARD-Magazin Kontraste, 3.3.2005) – Eine üblere Verhöhnung der Opfer der Verbrechen der römisch-katholischen Kirche kann man sich kaum vorstellen.

Wer sagt, dies alles liege lange zurück, der hat auch schon wieder vergessen, dass die römisch-katholische Kirche bis in die letzten Jahrzehnte in den großen Weltkriegen und in vielen weiteren Kriegen Soldaten auf beiden Seiten in den Tod gesegnet hat, dass sie die Diktatoren Hitler, Franco, Mussolini und unzählige anderer Gewaltherrscher unterstützt hat.

Es wird auch der der Völkermord 1941-1943 in Kroatien unter Beteiligung von Franziskanermönchen und des Erzbischofs Stepinac, dem eine dreiviertel Million orthodoxer Serben zum Opfer fiel, verdrängt.

Er verschweigt, dass 1994 in Ruanda im Beisein römisch-katholischer Priester und Nonnen in 100 Tagen 800 000 Menschen ermordet wurden.

Und er weiß vielleicht gar nicht, auf welch abscheuliche Weise während der Diktatur in Argentinien bis 1983 im Beisein von Militärkaplänen der Rat von römisch-katholischen Kirchenvertretern befolgt wurde: „Die Ermordung in einem Militärgefecht ist nicht christlich. Besser machen Sie das so: Geben Sie eine Spritze mit Drogen den Gefangenen, und dann fliegen Sie übers Meer – Todesflug.“ (Aus einer Sendung des SWR vom 14.6.2001).

Die Liste dieser Früchte der Beklagten ließe sich beliebig verlängern, bis hin zu den erst vor kurzem aufgedeckten brutalen Kinderschänderverbrechen durch Priester und Vertreter der römisch-katholischen Kirche an tausenden und abertausenden von wehrlosen Kindern, die von Psychologen als Seelenmord bezeichnet werden. Und dass davon nicht nur Hunderttausende von Kindern in den USA, Kanada, Australien und Irland, sondern auch in Deutschland betroffen sind, konnte selbst die Beklagte jetzt nicht mehr länger vertuschen, wie aus einer Meldung der Deutschen Bischofskonferenz vom 2.11.2009 hervorgeht.

In Gefängnissen stehen solche Verbrecher auf der untersten Stufe der Verkommenheit. Der Konzern der Beklagten hat sie jedoch jahrzehntelang in ihren Palästen und Klöstern gedeckt.

Die römisch-katholische Kirche vertuscht die Verbrechen systematisch auf höchste Anordnung hin. Die Süddeutsche Zeitung schreibt am 19.8.2003 unter Berufung auf einen britischen Zeitungsbericht, der Vatikan habe in den 60-iger Jahren offiziell angeordnet, sexuellen Missbrauch durch Priester nicht in die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Die Opfer des Missbrauchs sollten unter Drohung der Exkommunizierung zum Stillschweigen verpflichtet werden. 2001 habe der deutsche Kardinal Ratzinger in einem Rundschreiben betont, dass das Dokument noch gültig sei.

Das alles sind Früchte der Beklagten unter dem Namen“ christlich“. Und dabei ist dies nur ein kleiner Ausschnitt aus dem monströsen Verbrechenskatalog der römisch-katholischen Kirche. Der weltweit anerkannte und vielfach preisgekrönte Schriftsteller Karlheinz Deschner, der wie kein anderer in das Schreckenskabinett dieser Organisation geblickt hat, verbreitet seit 1986 unwidersprochen sein Fazit: „Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die christliche Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche.“ (Die beleidigte Kirche, S.42/43)

Was taten die Kirchenoberen 1813, was 1870/71? Was 1914-1918 und was 1939-1945? Und wer ist der Inspirator ihrer Gedanken? Und in welches Gewand wird dieser sich in Zukunft kleiden? Im Afghanistan-Krieg (seit 2001) sind die Kirchenführer und ihre Militärgeistlichen jedenfalls wieder segnend dabei. Auch im Libyen-Krieg (2011).

Der Vatikan – der größte Kriegstreiber

Jesus, der Christus, hat die Feindesliebe gelehrt und die Gewaltlosigkeit: „Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen“.

Papst und Kirche – Verkünder des Bösen

Jesus lehrte den Gott der Liebe, der alle Seine Kinder gleich liebt und alles unternimmt, um sie wieder bei Sich zu haben. Eine ewige Hölle lehrte Er nicht. Er lehrte auch keine Säuglingstaufe, sondern sprach: „Erst lehret, und dann taufet.“

Die Kirche jedoch hat die Zwangstaufe von Säuglingen eingeführt und hält sie bis heute aufrecht.

Die Frauen- und kinderfeindliche Kirche.
Jesus setzte sich immer für die Frauen und deren Gleichberechtigung ein. Die Kirche jedoch unterdrückt seit ihrer Entstehung die Frauen und stempelt sie zu Menschen zweiter Klasse ab, ließ sie in den Hexenverfolgungen mit ausgesuchten Foltermethoden quälen und grausam hinrichten. Uneheliche Kinder von Priestern wurden zu Kirchensklaven gemacht. Bis heute sind Frauen in der Kirche nicht gleichberechtigt. Kinder, die aus der Liaison mit Priestern entstehen, werden ihren Vätern entfremdet und mit geringen Alimenten abgespeist.

Der Verrat an den Tieren
Jesus liebte die Tiere. Als Er in der Wüste fastete, näherten sie sich Ihm und freundeten sich mit Ihm an. Die ersten Christen lebten überwiegend vegetarisch und schlossen neben Soldaten auch Jäger aus ihren Gemeinden aus.

Die Kirche spricht den Tieren bis heute die Seele ab und rechtfertigt bis heute die milliardenfache Misshandlung und Quälerei von Tieren in Tierversuchen, Massentierhaltung und Jagd. Die durch die kirchliche Lehre grundgelegte Gleichgültigkeit, ja Verachtung gegenüber der Natur und den Tieren hat erheblichen Anteil an der heutigen grenzenlosen, brutalen Ausbeutung der Natur auf der ganzen Erde. Letztlich hat auch die Klimakatastrophe hier ihre Wurzeln.

Die Bischöfe der katholischen Kirche haben kein Recht, für oder im Namen des Jesus, des Christus, aufzutreten. Sie sind eingesetzt vom Papst und diesem zu Gehorsam verpflichtet. Der Papst ist wiederum von den Bischöfen eingesetzt. Mit  Jesus Christus hat der Papst nichts zu tun, er ist weder von Christus eingesetzt („Ihr sollt euch nicht Rabbi nennen“, „Nur einer ist euer Vater, euer Vater im Himmel“), noch tut er den Willen Gottes oder von dessen Sohn Christus.

Der Vatikan rechtfertigt bis heute in seinem Katechismus auch die Todesstrafe.

Am 08. April 1899 wurde im US-Gefängnis „Sing Sing“ die erste Frau auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Es war Martha M. Place. Sie war des Mordes für schuldig befunden worden. Mich hat dieser Jahrestag noch einmal nachdenklich gemacht. Wie kann es sein, das Staaten, die sich zivilisiert nennen und die sich auf Gott berufen, noch heute Menschen für ein Verbrechen mit dem Tod bestrafen. Mal abgesehen davon, dass eine große Zahl von Urteilen nach Jahren widerrufen wird, weil DNA-Untersuchungen auf einmal die Unschuld eines Hingerichteten darstellen. Mal abgesehen davon, dass das Töten eines Menschen gegen humanitäres Recht verstößt. Mal abgesehen davon, dass zivilisierte Menschen und Staaten doch andere Möglichkeiten finden müssten, um Menschen von Verbrechen abzuhalten… Mal abgesehen von all diesen Dingen gibt es doch einen ganz simplen Grund, genau das nicht zu tun – Er besteht aus vier Worten, steht in der Bibel und heißt: „Du sollst nicht töten.“ Dieser Satz ist einer der Lebensgrundsätze für Menschen schlechthin, damit gelingendes menschliches Miteinander möglich wird. Er muss also doch zumindest für die Menschen gelten, die sich auf den Gott dieser Gebote berufen! Und der Satz muss erst recht für Staaten gelten, die sich verpflichten, für ihre Staatsangehörigen zu sorgen und sie zu schützen!

Ich denke, auch das Töten im Namen eines Staates oder eines Rechtssystems ist Mord und gehört endlich und endgültig abgeschafft. In der Definition von Mord im Strafgesetzbuch heißt es, dass der einen Mord begeht, der mit gemeingefährlichen Mitteln heimtückisch oder grausam einen Menschen tötet. Ist es nicht  heimtückisch, einen Menschen an einem Stuhl fest zu binden, so dass er sich nicht wehren kann und ihm so lange Strom durch den Körper zu jagen, bis er tot ist? Ist das Spritzen von Gift, das zum Tode führt, nicht grausam?

Als Randbemerkung: Die wesentlichen Irrtümer im heutigen Strahlenschutz basieren auf diesen Untersuchungen. Denn beeindruckt von den hohen Strahlendosen wurden später viel zu hohe Grenzwerte festgelegt. Das Phänomen der Niedrigstrahlung und deren Bedeutung für Erkrankungen mit schleichendem Geschehen wurde erst später erkannt. Heute weiß mensch, daß es keine unschädliche radioaktive Strahlungsdosis gibt. Jedoch haben Menschen das Glück, nicht sofort zu erkranken.

Auch heute töten (christliche) Staaten

Seit achtzehn Jahren wird in den USA der afro-amerikanische Journalist Mumia Abu Jamal in der Todeszelle gefangen gehalten. Ihm wird vorgeworfen, er habe einen Polizisten getötet. Sollte dies der Wahrheit entsprechen, muß dies in einem demokratischen Gemeinwesen Folgen haben.

Doch darf das dazu führen, daß Christen ihre Gebote brechen und töten – aus welchem Grund auch immer? Wer weiß die Wahrheit, was damals wirklich geschah? Mumia Abu Jamal beteuert seine Unschuld. Von den Personen, die über ihn den Stab brachen, war niemand bei dem damaligen Geschehen dabei. Doch während des Prozesses gab es viele Ungereimtheiten und Widersprüche.

Nun betreibt der Anwalt von Mumia Abu Jamal die Neuaufnahme des Prozesses. Doch die Chancen hierfür stehen schlecht. Denn jüngst wurden die Rechte von US-amerikanischen BundesrichterInnen eingeschränkt. Der nun über die Neuaufnahme urteilende Richter ist nicht gezwungen, eine Neuaufnahme eines fehlerhaften Prozesses einzuleiten, in dem es im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod geht. Dies muss nur noch zwangsläufig bei ganz herausragenden prozessualen Fehlern geschehen. Nach der Auffassung der Verteidigung gibt es diese. Doch ob sich diese Betrachtung in einem Staate durchsetzen kann, in dem Politiker für die Todesstrafe stimmen, weil sie glauben, dadurch bessere Wahlchancen zu haben? Mumia Abu Jamal wäre nicht das erste Opfer eines Justizirrtums – oder wäre der Begriff Justizmord treffender?

Immerhin sind die meisten Menschen in Todeszellen der USA Schwarze. Nachgewiesen ist, das Schwarze in den USA für das gleiche Vergehen schärfer verurteilt werden als Weiße. Doch Mumia Abu Jamal hat es gewagt, als Journalist kritische Zeilen zu verfassen und die Obrigkeit zu kritisieren. Soll hier in Wirklichkeit eine kritische Stimme mundtot gemacht werden? Mumia Abu Jamal wird von Amnesty international als politischer Gefangener betrachtet.

Mumia Abu Jamal betrachtet den Prozess selbst mit der größten Besorgnis. So äußerte er die Befürchtung, dass die internationale Solidaritätsbewegung erlahmen könne aufgrund der irrigen Annahme, ihn würde schon niemand umbringen, da er so bekannt ist. Wenn er möglicherweise umgebracht werden sollte, darf ein Priester anwesend sein.

Gary Graham trennten nur Stunden von der Möglichkeit, einen Aufschub zu erfahren. Auch in seinem Verfahren hat es Verfahrensfehler gegeben. Die Beweislage war sehr unsicher. Damit er keinen Aufschub nicht mehr bekommen konnte, wurde er besonders zügig um sein Leben gebracht. In seinem Fall war lediglich eine Belastungszeugin vorhanden – dabei sagte bereits Mose, daß so etwas nicht für die Tötung eines Menschen reichen kann und darf. (Vgl. Anhang.) Um Gary Graham vor der der Ermordung durch die Staatsgewalt zu retten, hätte also das Alte Testament völlig ausgereicht.

„Du sollst nicht töten.“ Gott will Leben und nicht Morden. Im 21. Jahrhundert müsste das doch wirklich jeder kapiert haben, oder?

Du sollst wirklich nicht töten

Im fünften Gebot ist zu lesen: „Du sollst nicht töten“. Doch in vielen Ländern wird bewußt, gezielt und organisiert getötet. Gemeint ist hier nicht allein das undemokratische Treiben mafiöser Banden. Auch mit zumindest sogenannten demokratischen Gesetzen legitimiert werden mittels staatlich organisierter Macht durch manche Staaten Menschen gezielt und gewollt vom Leben zum Tode gebracht.
Die sich selbst als die besseren Menschen betrachtenden Kreuzfahrer brachten den Menschen im Nahen Osten in früheren Zeiten das Gruseln bei. Das Mittelalter war zwar nicht finster, doch durch die Kampagnen gegen sogenannte Hexen und (seltener auch) Hexer stark getrübt. Diese blutige Machtpolitik von Kirchenoberen wurde in der jüngeren Vergangenheit durch den Papst im Rahmen einer sehr allgemeinen Entschuldigung gerügt.
Ob der Papst mit seiner Entschuldigung auch den Segen eines katholischen Priesters für die Atombomben gemeint hat, die auf Hiroshima und Nagasaki geworfen wurden, ist unbekannt. Klar ist, dass dieser Priester, Pater Zabelka, sich als Christ verstanden hat. Nun hat er die Bombe nicht selbst geworfen. Doch wer nicht den ersten Stein geworfen hat, sondern „nur“ dazu aufrief, ist dieser oder diese ohne Schuld?

Pater Zabelka hat seine Schuld erkannt und in einem eindrucksvollen Schreiben versucht, zu erklären, wie er dazu kam, den Segen für die Bombe zu sprechen. „Man hatte mir gesagt, es wäre nötig“, so beschreibt er die „Gehirnwäsche“, durch die er bereits während seiner Priesterausbildung gegangen ist. Daß die Militärseelsorge nicht unbedingt als unabhängig zu betrachten ist, ist ja auch in der heutigen BRD zu ahnen. Denn immerhin wird diese direkt aus dem Bundeshaushalt finanziert.

Pater Zabelka war Seelsorger auf der Insel Tinian, dem weltgrößten Militärflughafen während des Weltkrieges. Er berichtet von einem verzweifelten Soldaten, der zu ihm kam und beichtete. Er war dicht über dem Boden geflogen, als er in das Gesicht eines ungläubig nach oben blickenden kleinen Jungen sah. Er wusste, dass es zu spät war, denn er hatte die todbringenden Bomben bereits ausgelöst. Jedes Mal, wenn ich an diese Geschichte denke, kommen mir die Tränen. Wer den Text von Pater Zabelka liest, wird verstehen, dass es ihm nicht darum geht, sich von der Schuld zu befreien. Er möchte darauf hinweisen, wie sehr wir Menschen in unseren Alltag verstrickt sind und viel zu oft Unrecht hinnehmen oder gar selbst begehen.

Der Bombenabwurf wird von einigen als notwendig angesehen, „um den Krieg schneller zum Ende zu bringen“. Doch heute ist bekannt, daß Japan faktisch den Krieg verloren hatte und außerdem bereits in fast allen Punkten im Rahmen von geheimen Verhandlungen, die über die Vermittlung der Sowjetunion mit den USA geführt wurden, einer bedingungslosen Kapitulation zugestimmt hatte.

Dennoch wurde die Bombe auf Hiroshima geworfen. Bei diesem Massaker fanden über 100.000 Menschen sofort den Tod. Dennoch wurde drei Tage später eine weitere Bombe auf Nagasaki geworfen. Die Zahl der Opfer bewegt sich in der gleichen entsetzlichen Dimension. Die leidvollen Spätfolgen reichen bis in die heutige Zeit.

Doch warum wurde die zweite Bombe innerhalb einer so kurzen Frist noch abgeworfen? Ich weiß hierauf nur eine Antwort: Diese Bombe war anderer technischer Bauart. Beide Bombenabwürfe waren ein gigantischer Waffentest. So waren Hiroshima und Nagasaki Städte, die bislang vom Krieg nicht berührt waren. Es hielten sich viele Flüchtlinge dort auf. Die Bomben wurden auf absolut wehrlose Menschen geworfen. Diese Form staatlich legitimierten Mordens kann deshalb keinesfalls damit begründet werden, die andere Seite habe ja den Krieg begonnen und man habe in Notwehr gehandelt.

Kurz nach der japanischen Kapitulation haben amerikanische Soldaten in beiden zertrümmerten Städten minutiöse Messungen vorgenommen, um das Ausmaß des angerichteten Schadens zu dokumentieren. Viele waren stolz auf den angerichteten Schaden. Der Bomberpilot Tibbit flog noch Jahrzehnte danach jährlich als „krönenden“ Abschluss von Verteranentreffen die Kurve des Bombenabwurfs von damals nach. So gerann der vielfache entsetzliche Tod zur Volksfestbelustigung. Andererseits gedenken in Oldenburg und anderen Städten in der BRD am 6.8 sowie am 9.8. der Opfer von Hiroshima und Nagasaki.

Die zweite Antwort für mich ist: Vermutlich war die seitens der US- amerikanischen Hardliner am meisten beabsichtigte Wirkung die politische: Aller Welt wurde durch diese Bombenabwürfe signalisiert, dass die USA im Besitz der Superwaffe sind. So war der Welt „schlagartig! klar, dass die politische Führung der USA skrupellos genug war (und ist?!), diese auch einzusetzen.

Quellen und Kontakte:
http://www.amnesty.de , http://www.mumia.de,

* Lesen Sie dazu auch den Offenen Brief der Freien Christen: Distanziert Euch vom Krieg oder nennt Euch nicht christlich!

** „In der Abschluss-Kundgebung der EKD-Synode [Evangelische Kirche in Deutschland] vom 9. November [2001] bezogen die Synodalen bei aller Solidarisierung mit den zivilen Opfern und der Einrede auf die humanitäre Verantwortung der Entscheidungsträger letztlich eine für ihre innere Verfassung typische Sowohl-als-auch-Position: Beide Optionen (für oder gegen den Militäreinsatz) werden der individuellen Gewissensentscheidung anheimgestellt und damit kirchlich legitimiert …“ Ein Antrag von einzelnen Synodalen für eine kirchliche Entscheidung gegen den Krieg wurde von der EKD abgelehnt. „In einer fast zeitgleich ergangenen Erklärung des Vorsitzenden der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, werden wiederum sowohl die Bedenken wie auch die Anerkenntnis eines «ultima ratio»-Handeln müssen der Staaten zum Schutze ihrer Bürger vor terroristischen Anschlägen in ein verbales Gemenge eines von Zweifeln zerfurchten Einerseits-andererseits und Sowohl-als-auch gegossen“. Damit „legitimierte“ auch die römisch-katholische Kirche den Krieg.

Karlheinz Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums (bisher neun Bände)
Karlheinz Deschner, Ein Jahrhundert Heilsgeschichte, auch:
Die Politik der Päpste im 20. Jahrhundert
Karlheinz Deschner, Opus Diaboli
Horst Herrmann, Kirchenfürsten
Horst Herrmann, Passion der Grausamkeit
J.R. Grigulevic, Ketzer-Hexen-Inquisitoren
Hubertus Mynarek, Die neue Inquisition
Hubertus Mynarek, Herren und Knechte der Kirche
Matthias Holzbauer, Der Steinadler und sein Schwefelgeruch
Matthias Holzbauer, Verfolgte Gottsucher
Matthias Holzbauer und Gert Hetzel, Des Satans alte Kleider
Peter de Rosa, Gottes erste Diener
Curzio Maltese, Scheinheilige Geschäfte – die Finanzen des Vatikans
Carsten Frerk, Finanzen und Vermögen der Kirche
Vladimir Dedijer, Jasenovac – das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan
Wer sitzt auf dem Stuhl Petri, Band 1-3, Verlag Das Wort
Wer sitzt auf dem Stuhl Petri?, Band 1-3, Verlag Das Wort
Wynfrith Noll, Wenn Frommsein krank macht
Ernst Klee, „Die SA Jesu Christi“
Neuner und Roos, Der Glaube der Kirche
Carl Anders Skriver, Der Verrat der Kirchen an den Tieren
Elinor Burket und Frank Bruni, Das Buch der Schande – Kinder und sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner