Wir kennen eine Weihnachtsmär
An die noch viele Menschen glauben
Die Sache ist schon lange her
In einem Land der süßen Trauben
Es gab vom Kaiser ein Gebot
Das brachte vielen große Not
Der Kaiser wollte Menschen zählen
Natürlich durfte keiner fehlen
Drum mussten sie im Lande wandern
Von ihrer Stadt zu einer andern
Auch Josef und Maria waren
Gezogen mit den Menschenscharen
Da kamen sie in eine Stadt
Wo man für sie kein Obdach hat
Sie klopften zwar an manche Tür
Und fanden doch kein Nachtquartier
So haben sie denn nachgedacht
Wo bleiben wir nur heute Nacht
Geschlossene Türen überall
Sie landeten in einem Stall
Maria dort ein Kind gebar
Weil sie schon lange schwanger war
Das Kindlein fiel ins weiche Stroh
Aus dem der warme Ochse floh
Maria macht das Bett bereit
In einer Krippe auf dem Stroh
Der Ochse brummt, der Esel schreit
Das Kindlein aber das ist froh
Es trinkt an seiner Mutter Brust
Es lacht und quiekt vor lauter Lust
Maria sagt mit letzter Kraft
Das haben wir erst mal geschafft
Auch damals gab es schon wie heute
Verlassene und arme Leute
Die unterm Sternenhimmel liegen
Und nie ein Bett zum Schlafen kriegen
Auch in der Nacht von der wir reden
Gibt es kein Nachtquartier für jeden
Die Hirten auf dem Felde schlafen
Und wärmen sich an ihren Schafen
Doch plötzlich wird am Himmel Licht
Sie wachen auf und wundern sich
Da fliegen Engel mit Posaunen
Verständlich dass die Hirten staunen
Dann hören sie die Engel singen
Dass sie der Welt den Frieden bringen
Da freuen sich die Hirten sehr
Und hören von der frommen Mär
Uns sei ein Heiland jetzt geboren
Von einer Jungfrau auserkoren
Ein Heiland, der uns bald befreit
Von aller Not und Traurigkeit
Dann kamen aus dem Morgenland
Drei Könige schnell angerannt
Die hatten einen Stern gesehen
Der leuchtete besonders schön
Der stand hoch oben überm Stall
Man sah ihn wohl von überall
So hatten sie in ein paar Stunden
Den Weg zu diesem Stall gefunden
Und brachten Gold und Edelstein
In diesen armen Stall herein
So lautet diese Mär noch heute
Ja, glaubt sie nur, ihr guten Leute
Ihr kennt sie ja aus Kindertagen
Da stellte man noch keine Fragen
Seid mit der schönen Mär zufrieden
Und wartet auf den Weltenfrieden
Was Engel mit Posaunen künden
Das muss ja auch Erfüllung finden
Es sei denn, dass die schöne Mär
Von Lukas frei erfunden wär