Die Welt gerät aus den Fugen

Klimawandel, der Planet verliert die Balance. Wissenschaftler sind sich inzwischen sicher, dass wir Vorboten der Klimakatastrophe erleben. Nicht jedes Ereignis lässt sich ohne weiteres eindeutig auf den Klimawandel zurückführen, aber bei einigen ist es mit großem Aufwand an Computerleistung und Datenanalyse geschehen. Zum Beispiel im Falle der Hitzewelle, die Anfang Juli den Nordwesten der USA und den Westen Kanadas heimsuchte, Hunderte Menschen das Leben kostete und eine beispiellose Serie von Waldbränden auslöste.

Nahezu alle Gebirgsgletscher weltweit ziehen sich zurück. Die atmosphärische Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) ist so hoch wie seit mindestens zwei Millionen Jahren nicht, die von Methan und Lachgas, zwei anderen wichtigen Treibhausgasen, war mindestens 800.000 Jahre nicht mehr auf dem heutigen Niveau. Die Ausdehnung des sommerlichen Meereises auf dem Nordpolarmeer war im vergangenen Jahrzehnt so gering wie seit mindestens 160 Jahren nicht, und der Meeresspiegel steigt seit 1900 schneller als je zuvor in den letzten 3.000 Jahren, wobei der Anstieg sich seit 1990 von Jahrzehnt zu Jahrzehnt beschleunigt.

In Athen brennen die Vororte. Nicht nur in Griechenland, auch in der Türkei stehen Wälder lichterloh in Flammen, ebenso in Süditalien, im Libanon, in Kalifornien, in Bolivien, Brasilien oder in Sibirien. Zehntausende haben vor den Waldbränden in den letzten Wochen in aller Welt fliehen müssen. Allein in Russland wurde in diesem Jahr bisher schon Wald auf einer Fläche von rund 134.000 Quadratkilometern vernichtet, schreibt die Moscow Times. Anderswo fliehen die Menschen vor Wassermassen. In London wurden am Wochenende zum zweiten Mal innerhalb etwa einer Woche viele Straßen überflutet, ebenso in zahlreichen anderen Orten auf den britischen Inseln. Im Südsudan traf es viele noch härter, mindestens 90.000 Menschen sind betroffen. Hinzu kommt: Eine wichtige Atlantikströmung, zu der der Golfstrom zählt, ist offenbar akut bedroht. Die Atlantische Umwälzströmung, die für den Austausch warmer und kalter Wassermassen verantwortlich ist und so auch das Klima in Europa beeinflusst, hat möglicherweise an Stabilität verloren. Diese Erkenntnis veröffentlichte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) Ende vergangener Woche im Fachmagazin Nature Climate Change.

Der IPCC, der sogenannte Weltklimarat, hat am 9. August 2021 einen neuen Bericht veröffentlicht, der keinen Zweifel daran lässt, wo die Ursachen zu suchen sind: Es sei »eindeutig, dass der Einfluss des Menschen« verantwortlich für »weitverbreitete und schnelle Veränderungen in der Atmosphäre, den Ozeanen, der Kryosphäre und der Biosphäre« ist. Mit Kryosphäre bezeichnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Welt des Eises. Das Ausmaß der jüngsten Veränderungen und der gegenwärtige Zustand des Klimasystems seien für viele Jahrhunderte, wenn nicht gar Jahrtausende, beispiellos. Letzteres weiß man aus diversen Untersuchungen von Pollen, Meeressedimenten, Eisbohrkernen, Baumringen und anderen Zeugen historischen und prähistorischen Klimas. Der IPCC hat für seinen Bericht mehr als 14.000 neueste wissenschaftliche Aufsätze gesichtet und die Erkenntnisse daraus zusammengefasst.

»Die harte Realität des Klimawandels«, so Petteri Taalas, der Generalsekretär der Weltmeteorologieorganisation, »entfaltet sich vor unseren Augen. Wir bekommen einen Vorgeschmack auf das, was künftigen Generationen bevorsteht. Einige der negativen Veränderungen sind nicht mehr rückgängig zu machen, aber andere können verhindert werden, wenn wir schnell, drastisch und nachhaltig die Treibhausgasemissionen reduzieren.«

Neu ist vor allem das enorme Tempo der Veränderungen. Seit 1970 ist die globale Temperatur schneller gestiegen als in den letzten 2.000 Jahren. Das vergangene Jahrzehnt war im Durchschnitt 1,09 Grad Celsius wärmer als die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Letzteres ist die erste längere Periode, aus der ausreichend vertrauenswürdige direkte Messungen vorliegen. Außerdem hatten sich bis dahin vergleichsweise wenig zusätzliche Treibhausgase aus menschlichen Aktivitäten in der Atmosphäre angereichert, so dass das Klima noch halbwegs dem der vorindustriellen Zeit entsprach. Verbesserte Datensätze und Analysemethoden haben dazu geführt, so der IPCC, dass die Erwärmung heute gegenüber dem letzten Bericht sogar noch als etwas höher eingeschätzt wird.

Es ist ein düsteres Bild, das die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Zustand des Klimas zeichnen, und die Aussichten sind kaum besser. Diverse Forschergruppen haben unabhängig voneinander, aber auf Anregung des IPCC, verschiedene Szenarien mit weiter hohen, weniger hohen und auf null reduzierten, einer ambitionierten Klimapolitik entsprechenden Treibhausgasemissionen durchgerechnet. Das Ergebnis: Ohne drastische Reduktion des Ausstoßes von CO2 und den anderen Treibhausgasen wird im 21. Jahrhundert die globale Erwärmung 1,5 und auch zwei Grad Celsius übersteigen. Die beiden einzigen Szenarien, die die globale Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius beschränken, sehen für die zweite Hälfte des Jahrhunderts das Entziehen von Treibhausgasen aus der Atmosphäre im großen Stil vor.

Die Technologie dafür ist bisher weder bekannt noch vorhanden. Doch wie die Emissionen reduziert werden können, ist seit langem klar: Das Verbrennen von Kohle, Erdölprodukten und Erdgas muss eingestellt, die Entwaldung gestoppt sowie auch die Zementproduktion reduziert und umgestellt werden. Über die Wege, wie das im Einzelnen zu erreichen ist und wie sich an den nicht mehr zu verhindernden Teil des Klimawandels angepasst werden kann, gibt es ebenfalls zahllose wissenschaftliche Arbeiten, die zwei weitere IPCC-Arbeitsgruppen zusammenfassen. Die entsprechenden Teilberichte werden im Frühjahr 2022 folgen. Anschließend werden noch im selben Jahr alle Berichte in einem Synthesereport zusammengefasst.

Dass die Politik angemessen reagiert, danach sieht es hierzulande nicht aus. Angesprochen darauf, ob er nun nach den verheerenden Hochwassern im Südwesten mit über 180 Toten allein in Deutschland mehr Klimaschutz betreiben und seinen Widerstand gegen den Ausbau der Windenergie aufgeben werde, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet nach der jüngsten Flutkatastrophe im WDR, wegen so eines Tages werde nicht gleich die Politik geändert. Durchaus konsequent, wenn man vorhat, weiter Dörfer für die Braunkohle abzureißen und die ganze Erde mit immer mehr Treibhausgasemissionen in eine Hölle zu verwandeln.

Dagegen protestierten am Sonnabend einmal mehr die Anwohner des rheinländischen Braunkohletagebaus Garzweiler II. 2.500 Unterstützer waren dem Aufruf von Umweltverbänden und dem Netzwerk »Alle Dörfer bleiben« nach Angaben der Veranstalter gefolgt. Eine Menschenkette verband die beiden von der Braunkohleförderung bedrohten Dörfer Lützerath, das als erstes weggebaggert werden soll, und Keyenberg, über dessen Schicksal bis Ende 2026 entschieden wird. Für den Erhalt der Orte wird seit Jahren gegen den Tagebaubetreiber RWE gekämpft. Immer wieder wurde am Wochenende auch der CDU-Kanzlerkandidat kritisiert. Am Rand der Menschenkette hüpfte ein großer Ballon mit seinem Porträt im Wind auf und ab. Braunkohle ist der für das Klima schädlichste fossile Energieträger, doch Laschet und seine Partei die CDU wollen besonders die Braunkohlekraftwerke noch lange weiter betrieben, einen Teil gar bis 2038.

Als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen hat Laschet die Krise jahrelang weiter befeuert und denkt auch jetzt nicht an einen schnelleren Kohleausstieg – trotz Starkregen und Flutkatastrophe oder auch Dürre in Brandenburg. Bei der Bundestagswahl wird es ihm schaden. Klar ist, dass seine Worte nicht ernst genommen werden können. Er verweist darauf, dass angeblich alles schon geregelt sei. Wird hier aber bis 2038 weitergebaggert, kann die BRD das Ziel der Klimakonferenz in Paris definitiv nicht einhalten.

»RWE arbeitet daran, den Ort weiter zu zerstören«

Der Kohlekonzern RWE plant ab Oktober die Zerstörung des Ortes Lützerath. Vom 6. bis zum 15. August findet deshalb dort das Festival »Kultur ohne Kohle«, kurz Kuloko, statt. Die Bundesrepublik muss ihren Beitrag leisten, den Treibhauseffekt auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Wir sind teilweise schon seit einem Jahr vor Ort, um die Klimakatastrophe klein zu halten. Wir werden ein Kulturfestival mit Theaterbühnen, Musik und Workshops machen. Es gibt die Konferenz für Klimagerechtigkeit, ein Klimacamp. Wir erwarten Menschen aus der Region und internationale Gäste. Wir akzeptieren nicht, dass der Ort abgerissen werden soll, um den Weg für RWE freizumachen, Kilometer um Kilometer die Kohle weiter abzubaggern. Im Ort stehen noch sieben Häuser, zwei sind von Aktivistinnen und Aktivisten bewohnt und eins vom Bauern Eckhard Heukamp. RWE zeigt Präsenz. Häuser, wo noch Leute ausziehen, oder die schon leer stehen, bewacht ein in Schichten vom Kohlekonzern eingeteilter Wachschutz rund um die Uhr. Einige wollen einfach nur ihre Arbeit hier tun, weil sie nicht arbeitslos sein wollen. Mit ihnen kommunizieren wir. Andere treten drohend auf, wollen zeigen, dass hier ihr Revier ist, uns einschüchtern.

Bis zu 50 Aktivistinnen und Aktivisten arbeiten daran, den Ort groß, einladend und bunt zu machen. Auf der einen Seite geht es sehr lebendig zu, mit einer ständigen Mahnwache, Kunst und Kultur. Auf der anderen arbeitet RWE daran, den Ort weiter zu zerstören. Wir wollen, dass im Herbst viele Menschen kommen, um den Ort zu verteidigen und für Klimagerechtigkeit zu kämpfen. Im globalen Süden leiden die Menschen jetzt schon unter den Zerstörungen der Klimakrise, viele müssen fliehen. In der BRD geht es jetzt auch los mit Hochwassern und Toten. Viele Menschen haben alles verloren.

Ökokollaps – Kranke Lunge

Das Amazonasgebiet ist aufgrund ungebremster Abholzung »gekippt«. Es emittiert inzwischen mehr Kohlendioxid, als es absorbiert. Das hat jetzt schon verheerende Auswirkungen. Mitte Juli 2021. Während im zweiten Jahr der Covid-19-Pandemie Katastrophenhitze und Feuerinferno im Westen der USA und in Kanada sowie Jahrhundertfluten in Deutschland und Belgien mit dem Weltraumflug des Multimilliardärs Jeffrey Bezos im Blätterwald der globalen Massenmedien um die größte Schlagzeile konkurrieren, wird eine der für die Menschheit wichtigsten Nachrichten des 21. Jahrhunderts nur schleppend von den großen Medien registriert und auf hintere Seiten verdrängt: Amazonien ist gekippt. Die scheinbar unendliche Kohlenstoffsenke, die die Klimagasemissionen der Industriestaaten aufsaugt und den Treibhauseffekt ausgleicht, gibt es nicht mehr.

An Warnungen hat es freilich nicht gefehlt. Seit Jahrzehnten fordern brasilianische und internationale Forscher und Umweltschützer einen Stopp der Abholzung des Amazonasregenwalds. Die für das globale Klima wichtige, größte Regenwaldregion der Erde könne ihre Funktion als Kohlenstoffspeicher und Bremser der globalen Erwärmung verlieren. Doch die wechselnden Regierungen Brasiliens – verantwortlich für den größten Teil Amazoniens – beließen es bei Lippenbekenntnissen und ignorierten trotz zweier UN-Umweltkonferenzen in Rio de Janeiro 1992 und 2012 Ökologen und Klimaforscher. Nun scheinen deren schlimmste Befürchtung eingetroffen zu sein.

Raubbau erst seit 50 Jahren

Das Amazonasbecken hat eine Ausdehnung von etwa 7,25 Millionen Quadratkilometern und ist damit mehr als zwanzigmal so groß wie Deutschland. Die ursprüngliche Fläche der sich seit 50 Millionen Jahren entwickelnden Amazonasregenwälder wird auf etwa 5,3 bis über sechs Millionen Quadratkilometer geschätzt. Rund 60 Prozent Amazoniens, 4,2 Millionen Quadratkilometer, liegen in Brasilien.

Entgegen der üblichen Annahme begann die Abholzung Amazoniens nicht mit der europäischen Eroberung Lateinamerikas im 16. Jahrhundert. Die wirtschaftliche Ausbeutung der größten Regenwaldregion der Erde beschränkte sich fast 500 Jahre lang im wesentlichen auf die reichhaltig vorhandenen natürlichen und erneuerbaren Waldressourcen wie Kakao, Kautschuk und Paranüsse, benannt nach dem brasilianischen Bundesstaat Pará.

Die großflächige Waldvernichtung begann erst in den 1970er Jahren mit Straßen wie der legendären Transamazônica und Kolonisierungs- sowie Subventionsprogrammen, die Millionen von Siedlern vor allem aus Südbrasilien und internationale Investoren lockten. Die damalige brasilianische Militärregierung und ihre Wirtschaftsexperten sahen die bis dahin übliche Nutzung der natürlichen Waldprodukte als »rückständig« an. Sie ersetzten eine nachhaltige, die Bevölkerung Amazoniens ernährende und gleichzeitig Devisen einbringende Ökonomie durch rücksichtslosen Kahlschlag, künstliche Rinderweiden und Monokulturen: eine bis heute andauernde Wirtschaftspolitik der Regenwaldvernichtung mit dem südlichen und südöstlichen Amazonasgebiet, dem sogenannten Abholzungsbogen, gebildet von den Bundesstaaten Maranhão, Pará, Mato Grosso, Rondônia und Acre, als erstem Opfer.

Ohne Rücksicht auf indigene Völker und traditionelle Bevölkerungsgruppen hatten sich bis 1982 wenigstens 19 multinationale Konzerne mehr als sieben Millionen Hektar Land für Holzeinschlag, Viehzucht, Landwirtschaft und Bodenspekulation unter den Nagel gerissen, so die Angaben der französischen Forscher Hervé Théry und Jean Eglin in ihrem Bericht »Die Plünderung des Amazonas« (Le Pillage de l’Amazonie). Selbst hochproduktive Paranussbaumgebiete wurden kahlgeschlagen und die seit Jahrhunderten davon nachhaltig lebende Waldbevölkerung in Armut gestürzt bzw. in den Exodus getrieben.

»Die direkten Treiber der Entwaldung in der Region sind überwiegend die großflächige industrielle Landwirtschaft (hauptsächlich Soja) und die extensive Rinderzucht«, resümiert der 2015 vorgelegte Bericht »Deforestation in the Amazon (1970–2013)« des Amazonasnetzwerks für georeferenzierte sozialökologische Information (RAISG). Dabei sei die Abholzung eng mit dem von der Regierung durchgeführten Straßenbau verbunden, erläutert Amazonasforscher Philip M. Fearnside. »Mit Bau und Ausbau von Überlandstraßen und einem Netzwerk von Zubringerstraßen strömen mehr Siedler in das Gebiet und erhöhen dramatisch die Rodungen.« Gleichzeitig erhöhe die Präsenz von Siedlern im Regenwald den politischen Druck für den Bau von noch mehr und besseren asphaltierten Straßen. Bodenspekulation, Staudämme, industrieller Bergbau sowie Goldgräber und Trophenholzeinschlag sind weitere Faktoren.

Zahlen der 1997 veröffentlichten Studie »Deforestation and Livelihoods in the Brazilian Amazon« der Universität São Paulo zufolge gab es Anfang der siebziger Jahre im gesamten Amazonasgebiet nur 292 Holzfällerbetriebe. Allein im Bundesstaat Pará waren es 1995 bereits mehr als 2.000. Laut Daten des für die satellitengestützte Waldüberwachung zuständigen Weltraumforschungsinstituts INPE wurden von 1978 bis 1988 im Schnitt pro Jahr rund 20.000 Quadratkilometer Regenwald allein im brasilianischen Amazonasgebiet abgeholzt. Die schlimmsten Abholzungsjahre sollten noch Folgen. 1995 verlor Brasilien 29.000 Quadratkilometer, im Jahr 2003 mehr als 25.000 und 2004 fast 28.000 Quadratkilometer Amazonasregenwald.

2013 errechnete INPE die gesamte Abholzung mit 762.979 Quadratkilometern seit 1973. Damit wurden, hieß es im 2017 vorgelegten Bericht »Das zukünftige Klima Amazoniens« des Amazonas- und Klimaforschers Antonio Donato Nobre, während der vergangenen 40 Jahre mehr als 42 Milliarden Bäume vernichtet, fast drei Millionen pro Tag. Umgerechnet auf die Größe eines Fußballfeldes, sind dies 12.635 abgeholzte Fußballfelder pro Tag, 526 Fußballfelder pro Stunde.

2019 warnte Amazonasexpertin Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK): »Bereits heute sind 20 Prozent der 5,3 Millionen Quadratkilometer Regenwald abgeholzt worden.« Diese Fläche sei größer als die gesamte Europäische Union und habe zu einer Erwärmung von 0,8 bis 0,9 Grad in der Region geführt und die Trockenzeit verlängert. Andere Wissenschaftler gehen von einer etwas geringeren Amzonasvernichtung von 17 Prozent aus.

Doch egal, ob es 17 oder 20 Prozent sind, es ist viel zuviel. Dies gilt vor allem für Pará und Mato Grosso mit einem gesamten Regenwaldverlust von 34,42 Prozent bzw. 32,35 Prozent, so die jüngsten INPE-Zahlen von Mai 2021.

CO2-Nettoemittent

Die Wissenschaft ging bisher davon aus, dass Amazonien trotz Abholzung der vergangenen Jahrzehnte weiterhin das globale Klima ausgleicht und dem Treibhauseffekt entgegenwirkt, indem es der Atmosphäre jährlich Millionen von Tonnen Kohlendioxid (CO2) entzieht und es in Form von Kohlenstoff in seiner wachsenden Pflanzenmasse speichert. Doch seit wenigstens zehn Jahren ist dies offensichtlich nicht mehr der Fall. Im Gegenteil: Brandrodungen und Kahlschläge haben den größten Regenwald in einen CO2-Nettoproduzenten verwandelt. Dies zeigt nun erstmals die im Fachblatt Nature im Juli veröffentlichte Studie »Amazonia as a carbon source linked to deforestation and climate change« eines internationalen Wissenschaftlerteams unter Leitung von Brasiliens Weltraumforschungsinstitut INPE.

Von 2010 bis 2018 haben die Forscher per Kleinflugzeug vierzehntäglich das Amazonasgebiet in vier repräsentativen Regionen vom Nordosten bis zum Südwesten überflogen und die CO2-Konzentrationen in 300 bis 4.400 Metern Höhe über dem Kronendach gemessen. Es folgte eine zwei Jahre dauernde Datenauswertung. »Die erste sehr schlechte Nachricht ist, dass die Brandrodungen etwa dreimal mehr CO2 produzieren, als der Wald absorbiert«, erläutert Luciana Gatti, INPE-Forscherin und Hauptautorin der Studie. »Die zweite schlechte Nachricht ist, dass die CO2-Emissionen in den Regionen, wo die Abholzung 30 Prozent oder mehr beträgt, zehnmal höher ist als in den Gebieten mit einer Entwaldung von weniger als 20 Prozent.«

Konkret gibt das Regenwaldgebiet demzufolge seit 2010 im Schnitt 1,51 Milliarden Tonnen CO2 vor allem durch Brandrodung in die Atmosphäre ab, während es aber nur 450 Millionen Tonnen CO2 aufnimmt und in seiner Biomasse speichert. »Dies ist eine schreckliche Nachricht«, so Luciana Gatti. Denn damit ist Amazonien ein Nettoproduzent von 1,06 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, was so manche Industrienation in den Schatten stellt. Statt den Klimawandel zu bremsen, heizt die südamerikanische Regenwaldregion die Atmosphäre folglich schon seit Jahren noch viel stärker auf als beispielsweise Deutschland, das seine jährlichen CO2-Emissionen von 1,05 Milliarden Tonnen im Jahr 1990 mühsam auf 644 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr reduzieren konnte.

Hauptverantwortlicher für diese »Klimakatastrophe« ist Brasilien. Der brasilianische Teil Amazoniens gibt mit 870.000 Tonnen jährlich den Großteil der amazonischen Netto-CO2-Emissionen ab. Am schlimmsten sei die Situation in der südöstlichen Amazonasregion, vornehmlich in Pará und Mato Grosso, wo der Wald bereits zu mehr als 30 Prozent vernichtet ist. Die Abholzung hat hier zu einer regionalen Klimaveränderung mit einer längeren, trockeneren und wärmeren Trockenzeit geführt. Die Forscher registrierten in den Monaten August, September und Oktober einen Temperaturanstieg von mehr als zwei Grad bei einem gleichzeitigen Rückgang der Niederschläge um rund 25 Prozent. Dieser Klimastress führe zu einem CO2-produzierenden Teufelskreis, der die Wälder leichter brennen und die Bäume früher absterben lässt.

Aufgrund der Dürre, erläutert Gatti, färbten sich die Blätter der normalerweise immergrünen Regenwaldbäume braun und begännen zu fallen. Die Bäume stoppen die Photosynthese und nehmen kein CO2 mehr auf, atmen aber weiter. Dieser Klimastress führe damit nicht nur zu einer Verringerung der Kohlenstoffspeicherung, sondern im schlimmsten Fall zum Absterben der Bäume, die in der Folge durch den Verrottungsprozess ihrer Biomasse vermehrt CO2 freisetzen.

Gatti: »Was im Süden von Pará und im Norden von Mato Grosso passiert, ist, dass die empfindlichsten Baumarten eingehen und nur die widerstandsfähigsten überleben. Bereits heute sterben im Südosten des Amazonas mehr Bäume ab, als nachwachsen.« Dies bedeute, dass der Wald in dieser Region, selbst wenn er nicht in Brand gesetzt wird, jedes Jahr mehr Kohlenstoff emittiert als aufnimmt. Weniger Bäume führten zu weniger Regen und höheren Temperaturen, was Trockenzeit und Klimastress für den verbleibenden Wald noch erhöhe: Eine sich weiterdrehende Spirale, die große Kreise nach sich ziehen kann.

»Fliegende Flüsse« versiegen

Bereits der Amazonasforscher Alexander von Humboldt hatte im 19. Jahrhundert den Zusammenhang zwischen Regenwald, Luftfeuchtigkeit und Klima erahnt, den schließlich heutige Wissenschaftler bestätigten und genauer beschreiben. Studien zeigen, ein großer Regenwaldbaum kann an einem einzigen Tag mehr als tausend Liter Wasser aus dem Boden pumpen und verdunsten lassen. Diese Evapotranspiration entzieht der Umgebung Energie und kühlt damit das lokale Klima ab, während das verdunstete Wasser in höhere Luftschichten aufsteigt. Berechnet auf ein intaktes Amazonien, geben seine mehr als 400 Milliarden Bäume täglich mehr als zwanzig Milliarden Tonnen Wasser in die Atmosphäre ab und produzieren damit einen atmosphärischen oder »fliegenden« Fluss, der größer ist als der mächtige Amazonasstrom, der täglich »nur« 17 Milliarden Tonnen Wasser in den Atlantik gießt.

Winde tragen diese enormen, Regen produzierenden Wassermengen von Ost nach West nicht nur über das ganze Amazonasbecken, sondern bis in die höchsten Andenregionen, wo sie die Gletscher bilden, deren Schmelzwasser wiederum die Flüsse der pazifischen Andenseite speist. Der »fliegende Amazonasfluss« strömt auch von Nord nach Süd und bringt Regen nach Zentral- und Westbrasilien in die Hochebenen der Cerrado-Savanne und in das Pantanal sowie nach Süd- und Südostbrasilien, nach Bolivien, Paraguay, Uruguay und Argentinien.

Mit jedem weiteren abgeholzten Amazonasbaum droht diesen Regionen ein Wüstenklima. Luciana Gattis Studie legt nahe, dass dieser Teufelskreis bereits im Gange ist. Selbst im noch weitestgehend intakten westlichen Amazonasbecken mit einer Abholzung von geschätzten elf Prozent verzeichnete das Forscherteam abnehmende Niederschläge und steigende Temperaturen, mit ausgelöst durch die Rodungen im Osten. Diese Klimaveränderung sei zwar bisher noch geringer als in den stärker abgeholzten Amazonasteilen, doch auch sie erhöhe Baumsterblichkeit und verringere die Photosynthesekapazität, sprich die Kohlenstoffspeicherung.

Eine 2019 veröffentlichte Studie der University of California nutzte Satellitendaten aus den vorangegangenen 20 Jahren, um die Entwicklung des Feuchtigkeitsgehalts in der Atmosphäre über dem Amazonasregenwald zu bestimmen. Auch sie kam zum Schluss: »In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist die Amazonasatmosphäre immer trockener geworden.« Zusätzlich kommt es vermehrt zu Extremereignissen. Nach der schlimmen Dürre vor allem in Nordamazonien im Jahr 1998 registrierte die Amazonasregion 2005 schon wieder eine extreme Trockenheit, die als »Jahrhundertdürre« bezeichnet wurde. Nur fünf Jahre später kam es zu einer noch größeren Dürre, die von einer erneuten amazonischen Jahrhundertdürre im Jahr 2015 abgelöst wurde, die nun bis in den Südosten Brasiliens reichte. »Brasilien trocknet aus: Die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten«, titelte damals die Deutsche Welle.

Auch 2020 erlebte Amazonien eine extreme Trockenheit. »Insbesondere August, September und Oktober scheinen die trockensten seit mehr als 20 Jahren zu sein«, vermeldete das Woodwell-Klimaforschungszentrum. Betroffen war vor allem der südliche Amazonas. 2020 verzeichnete auch das Pantanal einen drastischen Wassermangel und katastrophale Flächenbrände wie nie zuvor. Trockenheit und Waldbrände wüteten ebenso in der Chaco-Waldregion Argentiniens und Paraguays. Ein weiterer Hinweis auf eine sich in Richtung Abgrund drehende Spirale.

Der Fünfjahresrhythmus der Dürren deutet zwar auf einen Einfluss des El-Niño-Effekts hin. Doch ist dieser nicht die alleinige Ursache. ­INPE-Forscher Antonio Donato Nobre: »Vor der intensiven Abholzung in Amazonien waren die Niederschläge so reichlich, dass oft gesagt wurde, dass es im Amazonasbecken nur zwei Jahreszeiten gebe, eine feuchte und eine noch feuchtere. Heute gibt es eine ausgeprägte Trockenzeit, und die Dauer der Regenzeit nimmt mehr und mehr ab.« Die aufeinanderfolgenden Extremdürren in diesem Jahrhundert ließen bereits 2018 den NASA-Forscher Sassan Saatchi an dem bis dahin gültigen »Forschungsparadigma, dass der Amazonas, unabhängig davon, wieviel Kohlendioxid wir (die Industriestaaten) emittieren, einen Großteil davon absorbiert«, zweifeln. Saatchi: Amazonien sei so anfällig für die Erwärmung und wiederkehrende Dürreereignisse geworden, dass es je nach Schweregrad und Ausmaß der Dürre von einer Kohlenstoffsenke zu einer Kohlenstoff- bzw. CO2-Quelle werden könne.

Die gleichfalls im Juli 2021 veröffentlichte Forschungsarbeit »Tracking the impacts of El Niño drought and fire in human-modified Amazonian forests« bestätigte Saatchis Befürchtung. Das Forscherteam aus Brasilien, Großbritannien und Schweden untersuchte die Folgen der Amazonasdürre von 2015, die etwa 447 Millionen größere und 2,5 Milliarden kleinere Bäume in der betroffenen Region des unteren Tapajós’ absterben ließ. Als Folge von Dürre und dadurch unterstützten Waldbränden, so die Forscher, habe die Region zumindest über einen Zeitraum von drei Jahren mehr Kohlenstoff freigesetzt als Industrieländer wie Großbritannien. Dabei konnte das Pflanzenwachstum in den drei Jahren nach der Dürre nur rund ein Drittel der Emissionen absorbieren.

Für Forscherin Gatti steht zweifelsfrei fest: Der Amazonas ist heute eine Kohlenstoffquelle. Eine wissenschaftliche Erkenntnis, die die Welt eigentlich mehr interessieren und aufrütteln sollte als der klimaschädliche, elfminütige Flug ins All eines rücksichtslosen Unternehmers namens Jeffrey Preston Bezos, der seine 1994 gegründete, globale Warenströme produzierende Internethandelsfirma nach dem wasserreichsten Fluss der Erde taufte: Amazon oder auf deutsch Amazonas.

In ihrem Artikel über Gattis Forschungsergebnisse formulierte es die auf Klimathemen spezialisierte Journalistin Ciara Nugent vom Time Magazine so: »Es ist eine hohe Messlatte, aber dies ist eine der deprimierendsten Tatsachen, von denen ich als Klimajournalist je gelesen habe: Der Amazonasregenwald – eine Region, die als ›die Lunge der Welt‹ bekannt ist – emittiert jetzt mehr Kohlenstoff, als er absorbiert.«

Krieg gegen die Unwissenheit

Doch noch ist nicht alles verloren. Laut Luciana Gatti könne der Prozess noch umgekehrt werden. Gatti schlägt ein Moratorium für Abholzung und Brandrodungen für mindestens fünf Jahre im gesamten Amazonasgebiet vor, insbesondere in der Südostregion, die zusätzlich zu einem sofortigen Abholzungsstopp wiederaufgeforstet werden müsste. »Bei einem solchen Szenario glaube ich an eine Umkehrmöglichkeit«, sagt die Forscherin.

Doch die Signale der Regierung Jair Bolsonaro verheißen genau das Gegenteil. Weder ein Abholzungsstopp noch ein Ende der Waldbrände ist in Sicht. Vergangenen Juni wüteten 2.308 Brandherde im brasilianischen Amazonasregenwald sowie 4.181 im Cerrado. Allein im Sojastaat Mato Grosso zählten die Satelliten 2.185 Feuer. Diese Rekordzahlen für einen Juni sprechen nicht für eine Wende, sondern für ein Voranschreiten der Abholzung – bis der letzte Baum gefällt oder abgefackelt ist.

Für Antonio Donato Nobre, der seit mehr als 30 Jahren in und über Amazonien forscht und die ökologischen Folgen wie kaum ein anderer Wissenschaftler kennt, sei schon in den 1990er Jahren eine Null-Abholzungs-Politik in Brasilien eine dringende Notwendigkeit gewesen. Obwohl heute ein Ende der Abholzung obligatorisch, unvermeidlich und längst überfällig sei, werde es nicht ausreichen, die bedrohlichen Klimatrends umzukehren, warnte Nobre 2017. »Wir müssen soweit wie möglich alles wiederherstellen, was verändert und zerstört wurde. Wiederaufforstung in solchem Umfang setzt die Umkehr der Landnutzung in weiten, zur Zeit besetzten Gebieten voraus.« Angesichts des aktuellen Szenarios sei dies aber sehr unwahrscheinlich.

»Allerdings war und ist nur ein kleiner Teil der Gesellschaft direkt an der Zerstörung der Wälder beteiligt«, so der Amazonasforscher. Es sei eine Minderheit, die Brasilien und Lateinamerika in Richtung des Klimaabgrunds treibe. Um dagegenzuhalten, brauche es als ersten Schritt eine einem Kriegseinsatz gleichende Kampagne, einen »Krieg« gegen die Unwissenheit. »Eine bisher beispiellose Anstrengung, um die Gesellschaft aufzuklären. Und die vor allem auf diejenigen zielt, die sich noch immer an den Irrglauben klammern, dass die Zerstörung der Wälder harmlos sei.«

Und bei uns in Deutschland, mitten im Bundestagswahlkampf wollen Bündnis 90/DIE GRÜNEN sich wieder mit positiven Nachrichten ins Gespräch bringen und bedienen ihren Markenkern. Im Naturschutzgebiet Biesenthaler Becken stellten am Dienstag die beiden Kovorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock und Robert Habeck, ihr bereits im Wahlprogramm angekündigtes »Klimaschutzsofortprogramm« vor. Baerbock eröffnete holprig mit großen Worten: Man stehe vor einer »Weichenstellung«, habe die »historische Chance«, »das nächste Jahrzehnt dafür zu nutzen, klimagerechten Wohlstand für zukünftige Generationen zu bauen«. Die Partei wolle – erneut – im Bund regieren und »richtig was Großes« schaffen. Die Grünen würden im neuen Kabinett »das größte Klimapaket beschließen«, das es jemals in der BRD gegeben habe. Angesichts der Kahlschlagpolitik der vergangenen unionsgeführten Bundesregierungen gegenüber erneuerbaren Energieträgern liegt die Latte dafür allerdings vergleichsweise niedrig.

Habeck ergänzte, dass die Grünen insgesamt »die Richtlinienkompetenz in Deutschland neu zu eichen« beabsichtigen. Die künftige Bundesregierung soll sämtliche Ressorts an dem Kampf gegen die Erderwärmung ausrichten, erklärte Baerbock. Ein neu zu schaffendes Klimaministerium wollen die Grünen mit einem Vetorecht ausstatten, um Gesetze zu blockieren, die nicht mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens konform sind.

Allerdings sollte gegenwärtig schon das Thema Klimapolitik in allen Ministerien auch ein entscheidender Faktor sein, wie der Präsident des Umweltbundesamtes unabhängig von der Grünen-Präsentation in einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland erklärt hatte. »Das Klimaschutzgesetz ist so konstruiert, dass es alle Bereiche berührt«, sagte Dirk Messner. Zumindest formaljuristisch seien daher beispielsweise »auch der Verkehrsminister, der Wirtschaftsminister, die Landwirtschaftsministerin« für das Thema zuständig.

Mit ihrem angekündigten »Sofortprogramm« bedienen die Grünen vorrangig die Interessen einzelner Kapitalfraktionen, deren Unterstützung sie entsprechend genießen. So berichtete Baerbock von Klagen aus »Orten der Veränderung« über zu langsam erteilte Förderbescheide und fehlende politische Entscheidungen. Nach wie vor setzen Baerbock, Habeck und ihre Partei auf die »Marktlogik« und wollen einige staatliche Vorgaben dafür nutzen, dass Unternehmen aus eigenem Profitinteresse weniger Schaden an Umwelt und Klima anrichten. Auf den Punkt gebracht im Wahlprogramm, wo es heißt: »Effektiver und sozial gerechter Klimaschutz muss sich auch ökonomisch lohnen.«

An konkreten Maßnahmen nannte die Grünen-Kovorsitzende am Dienstag den Ausbau der Infrastruktur für erneuerbaren Energien um das Dreifache. Aktuell beläuft sich deren Anteil am deutschen Energiemix auf 16,8 Prozent, wie die Nachrichtenagentur dpa nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen am Dienstag berichtete. Noch davor liegen derzeit Erdgas mit 30,6 Prozent auf Platz 1 und Mineralöl mit 28,6 Prozent auf dem zweiten Platz. Ein nationaler CO2-Mindestpreis von 60 Euro pro Tonne solle den Grünen zufolge im europäischen Emissionshandel verankert werden, damit Unternehmen, die wirklich auf Klimaneutralität setzen, einen »Wettbewerbsvorteil« haben.

Um ihre Klimaschutzmaßnahmen bezahlen zu können, braucht es Geld, stellte Habeck klar. Ihm zufolge sei »die Industrie« bereit für die nötigen Schritte zum von den Grünen angestrebten ökologischen Umbau. Dabei dürfe der Staat die Unternehmen nicht alleine lassen, so Habeck, der sich für sogenannte Carbon Contracts for Differences, das heißt spezielle Verträge zur Subventionierung klimafreundlicher Investitionen, aussprach. Er zog dazu den Vergleich zur staatlich geförderten energetischen Gebäudesanierung. Geplant sei zudem ein »breites Arsenal« an steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten für Forschungs- und andere Ausgaben von Unternehmen. »Wir wollen ein großes Klimainvestitionsprogramm auflegen«, bekräftigte der Grünen-Kochef. Wie zur Beruhigung ihrer kapitalnahen politischen Gegner bekräftigte Habeck, dass die Wachstumsrate der deutschen Volkswirtschaft sich durch die geplanten Klimainvestitionen »deutlich erhöhen« werde. Am Ende werde der Staat »nicht mehr Schulden abzuzahlen haben«, als das ohnehin der Fall wäre – anscheinend eine der Hauptsorgen derer, die die Grünen noch von sich überzeugen wollen.

Schließlich sprach Habeck auch die soziale Frage an und nannte das schon im Wahlprogramm umrissene »Energiegeld«: Die staatlichen Einnahmen aus der CO2-Bepreisung würden, pro Kopf auf die Bevölkerung verteilt, ausgezahlt werden. Um Arbeitsplatzverluste zu vermeiden, solle ein »Qualifizierungskurzarbeitergeld« für Industrien gezahlt werden, die sich klimafreundlicher aufstellen wollen. Ein sogenannter Klimabonusfonds soll Menschen in abgehängten Regionen an der »großen Transformation« der Grünen beteiligen.

Zu Lust und Risiken des Kapitalverkehrs will die Finanzwirtschaft klimaneutral werden.

Wer es noch nicht zur Kenntnis genommen hat, dem sei es hiermit mitgeteilt: Der Finanzmarkt wird grün, er ist schon grün. Das Volumen der »nachhaltigen« Fonds hat sich in den vergangenen zehn Jahren verzehnfacht. Nicht nur die Banken werden klimaneutral, sie beraten die Kundschaft auch, wie sie mit ihren Transaktionen ihre ganz persönlichen Treibhausgasemissionen vermindern (oder erhöhen) kann. Mittels einer von der Deutschen Bank vermittelten Smartphone-App können sich die lieben Privatanleger ausrechnen lassen, welchen Wert ihr persönlicher Treibhausgasindikator gerade annimmt. Gutes tun und gleichzeitig Geld verdienen empfiehlt die Hypovereinsbank als Lebensziel. Es ist eine Lust, sich unter der zuverlässigen und am Gewissen der Kundschaft orientierte Beratung der Banken durch die Wirrnis des Kapitalmarkts und seiner ökologischen Effekte führen zu lassen.

Schön ist auch, dass unser gemeinsamer Staat und die gemeinsame Zentralbank der EU-Staatengemeinschaft jetzt entschieden Kurs auf das Erreichen des großen Ziels der Klimaneutralität in ganz wenigen Jahrzehnten nehmen. Die Bundesrepublik Deutschland hat (nach Polen und Italien) schon drei »grüne« Bundesanleihen begeben. Zuletzt im vergangenen Monat sogar eine mit dreißigjähriger Laufzeit im Volumen von sechs Milliarden Euro. Mit den Einnahmen sollen »nachhaltige Verkehrssysteme gefördert und CO2-Emissionen von Fahrzeugen reduziert werden«, teilt die Regierung dazu mit. Die Finanzagentur des Bundes verspricht, dass die als »grün« anerkannten Ausgaben des Haushalts den »grünen« Begebungen (Einnahmen) des Jahres 2020 »zugeordnet« werden. Ein Wirkungsbericht der »grünen« Finanzierung wird für Mitte 2022 angekündigt. Ansonsten ist die »grüne« Anleihe identisch mit der ganz normalen »Zwillingsanleihe«. Man kann das Ganze auch so formulieren: Das eingenommene Geld fließt in den Bundeshaushalt wie das jeder anderen Einnahme auch. Nur das Etikett mit der Aufschrift »grün« ist ökologisch.

Wir wissen nicht, ob sich der persönliche Treibhausgasindikator des Deutsche-Bank-Kunden beim Kauf einer »grünen« Bundesanleihe verbessert oder nicht. Wenn man sich einmal kurz anschaut, wie Unternehmen und Privatpersonen in Richtung Klimaneutralität fortschreiten können, ist wohl hier mit ersterem zu rechnen. Wer in klimafreundliche (CO2-absorbierende oder CO2-Emissionen vermindernde) Projekte investiert, hat seinen Fußabdruck schon vermindert. Eine boomende Zertifizierungsindustrie ist auch jederzeit bereit, die Spende oder besser Investition in Naturschutzprojekte auf Indikatorpunkte genau zu bestätigen – und dafür eine kleine Gebühr für die Dienste zu nehmen. Selbst in der höchsten Not der Menschen lässt der Kapitalismus den Profit hierbei nicht aus den Augen.

Aber, der Markt regelt es nicht. In den zurückliegenden Jahren hat der Handel mit Emissionszertifikaten nur wenig dazu beigetragen, den Ausstoß von Kohlendioxid in Deutschland zu verringern. Das ist das Ergebnis einer Studie, die am Donnerstag vom Umweltbundesamt (UBA) vorgestellt wurde. Es ist eine Ohrfeige für die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung.

Die Idee hinter dem Europäischen Emissionshandel: Für jede Tonne Kohlendioxid, die in die Atmosphäre gelangt, zahlen die Verursacher in gewisser Weise in Form von Zertifikaten Schadensersatz. Denn jede Tonne Kohlendioxid verursacht »externe Kosten«, die der Allgemeinheit aufgebürdet werden. Im vergangenen Jahr ging das UBA schon von 195 Euro je Tonne Kohlendioxid aus – und die externen Kosten steigen mit der Zeit weiter an. Von Jahr zu Jahr sinkt die erlaubte Gesamtmenge an Zertifikaten, so dass sie teurer werden, und je höher der Preis, desto eher soll sich der Umstieg auf klimafreundliche Technologien lohnen.

Was auf dem ersten Blick spektakulär anmutet, relativiert sich bei der Frage, ob der Emissionshandel als »marktbasiertes« Instrument einen entscheidenden Anteil daran hatte. Der Energiesektor verursacht zwei Drittel der Emissionen; seit 2013 gingen sie um 42 Prozent zurück. Das lag aber vor allem daran, dass Kapazitäten in die »Sicherheitsbereitschaft« überführt oder Kraftwerksblöcke stillgelegt wurden. Es wurden auch größere Mengen Solar- und Windstrom in die Netze eingespeist, denen per Gesetz Vorrang eingeräumt wird.

Katastrophal sehen die Ergebnisse dagegen in der Industrie aus, die für rund ein Drittel sämtlicher Emissionen verantwortlich ist. In den Jahren 2013 bis 2018 ging der Ausstoß von Kohlendioxid nicht zurück; er schwankte zwischen 123 und 126 Millionen Tonnen. Erst im Jahr 2019 ging er leicht zurück, so dass er 2020 immer noch 92 Prozent des Wertes von 2013 ausmachte. Selbst dieser geringe Rückgang war nicht durch die Klimapolitik verursacht, sondern von den konjunkturellen Entwicklungen in der Coronapandemie und vom globalen Wirtschaftsabschwung ab 2019.

In allen untersuchten Industriebereichen gingen die Emissionen in den letzten beiden Jahren stark zurück, in der Stahlbranche sogar über elf Prozent. Doch: »Die Emissionsrückgänge korrespondieren in den genannten Branchen vor allem mit den rückläufigen Produktionsmengen gegenüber den Vorjahren«, heißt es von Seiten des UBA. In der chemischen Industrie und der Zementklinkerherstellung war sogar eine Zunahme zu verzeichnen.

Während das UBA noch versucht, die Klimapolitik der Bundesregierung schönzureden, fordert Lorenz Gösta Beutin, klimapolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, eine intelligente Klimaordnungspolitik. Nur mit ihr könne es gelingen, die Vorgaben aus dem Pariser Abkommen auf gerechte Weise einzuhalten.

»Klimapolitik über Preise rettet das dreckige Geschäft von Shell, VW und Lufthansa, aber nicht das Klima«, sagte Beutin. Der Handel mit CO2-Zertifakten verlagere zunehmend Klimaschutz in den globalen Süden – auf Kosten echter Entwicklung vor Ort. »CO2-Preis-Vorreiter wie Schweden zeigen zudem, dass die Klimaschutzpreisschlacht zu einer Verschärfung der neoliberalen Kluft zwischen Arm und Reich führt.« Wer dagegen gerechten und starken Klimaschutz wolle, der setze »auf Gesetze statt auf Preisschilder«.

Fazit, wir müssen mehr für einen konsequenten Klimaschutz kämpfen und dafür müssen wir uns mit den Profitinteressen großer Unternehmen anlegen.

Zweidrittel der weltweiten CO2-Belastung wird von nur 100 Groß-Konzernen verursacht. Nicht die einfachen Leute bitten wir deshalb zur Kasse, etwa durch höhere Mieten oder steigende Strompreise, sondern wir holen uns das Geld bei den Verursachern. Wir wollen einen sozialen und ökologischen Systemwechsel. Dabei stehen wir an der Seite der jungen Klimabewegung und gehen mit ihr auf die Straße!

DIE LINKE schützt Klima, Wohlstand und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft – anders als andere Parteien, die über eine stark ansteigende CO2-Bepreisung Klimapolitik hauptsächlich über steigende Preise betreiben wollen. Die Forderung der Grünen, Heizkosten und Spritpreise noch stärker zu erhöhen, weisen wir zurück. Schon heute sind Gering- und Normalverdiener bei Strom-, Sprit- und Heizkosten über Gebühr belastet. In einer Regierung mit der Union bliebe vom ohnehin schwammigen Grünen-Konzept der Kompensationszahlungen am Ende nur der höhere Preis.

Klimapolitik vor allem über Preiserhöhungen zu betreiben, spaltet die Gesellschaft und nützt dem Klima wenig, weil die Besserverdienenden, die zu einem höheren Co2-Ausstoß beitragen, die höheren Preise problemlos zahlen können. Sie schadet am Ende sogar dem Klimaschutz, weil sie soziale Ungerechtigkeit verstärkt und die Akzeptanz vieler Bürgerinnen und Bürger schwindet: Schon bei der EEG-Abgabe ist es so, dass Bürgerinnen und Bürger durch umfangreiche Industrie-Ausnahmen mit steigenden Strompreisen die Profite von Konzernen finanzieren. Wenn nun Mieterinnen und Mieter durch den CO2-Preis steigende Heizkosten haben, während die Mineralölkonzerne und andere große Unternehmen durch Kompensationen von den steigenden Preisen ausgenommen sind, ist das in Zeiten steigender Mieten unerträglich. Wir wollen die Verursacher, nicht die Verbraucher in die Verantwortung nehmen.

In den aktuellen Debatten, insbesondere nach dem jüngsten Klimaschutz-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, stellt sich für DIE LINKE nicht die Frage, ob Klimaschutz gemacht, sondern wie er in die Tat umgesetzt wird. Wir stehen für entschiedene Klimaschutzmaßnahmen gemäß dem Pariser Klimaabkommen, beantworten die Frage nach den Auswirkungen und verhindern eine einseitige und zusätzliche Belastung der einfachen Bevölkerung. Klimaschutz darf die Gesellschaft nicht über die einseitige Belastung der Bürgerinnen und Bürger auseinandertreiben. Mit uns gibt es keinen Griff in den Geldbeutel der kleinen Leute.

Die kommende Bundesregierung bestimmt in einer für den globalen Klimaschutz entscheidenden Zeit darüber, ob und wie Deutschland seinen fairen und gerechten Beitrag zur Erfüllung des Pariser Klimaschutzabkommens leistet. Für Die LINKE ist aus dieser Verantwortung heraus klar: Soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz sind Grundpfeiler linker Politik. Beide Ziele, die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen wie die gerechte Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums, sind für uns zentral. Wir machen uns stark für Kohlekumpel aus Lausitz und Ruhrgebiet, Angestellte in Windkraftindustrie, am Autofabrik-Fließband und im Stahlwerk, aber auch für die Bäuerin aus Mecklenburg-Vorpommern, die Vertriebenen kolumbianischer Steinkohleminen und den Klimageflüchteten aus Bangladesch. Wir bezeichnen das als Klimagerechtigkeit.

DIE LINKE und die Bundestagsfraktion sehen sich sowohl als Vertreterinnen und Vertreter der finanziell Schwachen dieses Landes als auch der jungen Klimaschutzbewegung. Auf dem Höhepunkt der Klimaproteste gegen die grundrechtswidrige Klima-Schlafwagenpolitik der Großen Koalition waren Vertreterinnen und Vertreter von FridaysForFuture zu Gast in unserer Bundestagsfraktion. Wir haben ihre Kritik und Vorschläge gehört und verstanden. Die Bundestagsfraktion hat als einzige Fraktion im Parlament die Ausrufung des „Klimanotstandes“ beantragt, eine Gebäude- und Verkehrswende, die ihren Namen auch verdient, ohne die Kosten auf die Bürgerin und Bürger abzuwälzen, den Abzug klimaschädlicher Investitionen des Bundes (Divestment) und den Stopp neuer fossiler Infrastrukturen gefordert. Einstimmig wurde von der Bundestagsfraktion ein Sofort-Maßnahmenpaket verabschiedet: Mit dem „Aktionsplan Klimagerechtigkeit“ zeigen wir als DIE LINKE ausführlich und im Detail, wie Deutschland das Paris-Abkommen bis 2030 und darüber hinaus einhalten kann. Klimaschutz von DIE LINKE ist sozial gerecht, für eine sozial-ökologische Transformation, die den Kapitalismus nicht nur grün anmalt, sondern ihn Schritt für Schritt verändert und den aus den Fugen geratenen Raubbau an Mensch und Natur überwindet.

DIE LINKE rettet Klima und Menschen, nicht Kapitalismus und Aktienkurse. Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt befinden sich global in historischen Umbrüchen. Wie nie zuvor in Deutschland steht die Sorge um das Weltklima ganz oben auf der Agenda.

DIE LINKE ist Klimaschutzpartei. Wir wollen ein klimaneutrales Deutschland bis 2035. Ein gesetzliches Ende des fossilen Verbrennermotors bei PKW ab 2030. 100 Prozent Erneuerbare Energien 2035 und den durch einen sozialen Strukturwandel in den Regionen abgesicherten Kohleausstieg 2030. Keine andere Partei kann diese Entschiedenheit für eine schnelle sozial-ökologische Transformation vorweisen. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal der LINKEN, dass sie soziale Sicherheit und Klimagerechtigkeit nach vorne stellt. Klimaschutz geht mit uns nicht auf Kosten derjenigen, die schon heute unter den Folgen neoliberaler Umverteilung von unten nach oben zu leiden haben.

Darum bevorzugen wir eine Klimapolitik über intelligentes Ordnungsrecht statt markt-orientierte, aber zumeist ungerechte und klimapolitisch ineffiziente, weil zu langsame Marktmechanismen wie den CO2-Zertifikatehandel. Wo es dem Wohle der Allgemeinheit für einen gerechten Klimaschutz dient, wollen wir die großen Stromkonzerne und Stromnetze in öffentliche Hand bringen, was unser Grundgesetz als Möglichkeit ausdrücklich vorsieht. Wir wollen die Erneuerbaren Energien massiv ausbauen und Bürgerenergie, Genossenschaften, Kommunen und Stadtwerke stärker fördern. Wir wollen bezahlbares Wohnen und Klimaschutz zusammenbringen durch ein sozial gerechtes Programm für energetische Sanierungen und mehr öffentlichen Wohnungsbau. Wir wollen Deutschland zum Bahnland machen: eine gut ausgebaute, preiswerte und zuverlässige Bahn ist für uns Eckpfeiler einer entschiedenen Verkehrswende, die die Städte lebenswerter macht und in ländlichen Regionen überall Mobilität für alle garantiert. Ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr, der preisgünstig und perspektivisch kostenfrei ist, ermöglicht immer mehr Pendlerinnen und Pendlern den Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn.

Mit einem staatlichen Fonds für Industrietransformation mit über 20 Milliarden Euro im Jahr wollen wir den Klima-Umbau in der Industrie unterstützten. Wir entwickeln einen Öko-Zukunftsplan für Industrie und Industriearbeiterinnen und -arbeiter, der für eine klimaneutrale Industrieproduktion bis 2035 sorgt, die Unternehmen zu Klimaschutz verpflichtet, der mit Arbeitsplatz- und Einkommensgarantien für die Beschäftigten verbunden ist. Von diesem Fonds profitieren nur Betriebe, die Arbeitsplätze sichern, gute Löhne und flächendeckende Tarifverträge haben. Mit der sozialökologischen Investitionsoffensive schaffen wir sichere und sinnvolle Arbeit. Dadurch können wir im Laufe von 10 Jahren über 2 Millionen neue, gut bezahlte und ökologische Arbeitsplätze mit Zukunft schaffen. Gerade unter den Belastungen der Corona-Krise darf Klimaschutz nicht gegen allgemeinen Wohlstand, Sozialstaat und gleiche Lebensverhältnisse ausgespielt werden:

DIE LINKE ist darum Sozialversicherung und Triebkraft der Bürgerinnen und Bürger beim Klimaschutz und der Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen. Wir treten zur Bundestagswahl an, um einen echten Politikwechsel möglich zu machen, ganz besonders auch beim Klimaschutz. Wir sind überzeugt, dass es mit der Union nicht den notwendigen Klimaschutz und ohne DIE LINKE kein Halten beim Auseinanderdriften der Gesellschaft zwischen Arm und Reich geben kann.

Wir müssen die Art was und wie wir produzieren verändern, und so Alternativen für ein gutes Leben schaffen. Den Klimaschutz können wir nicht dem Markt überlassen.

Anmerkungen und Quellen

Der IPCC

Seit nunmehr gut 32 Jahren fasst der sogenannte Weltklimarat, der Zwischenstaatliche Ausschuss für Fragen des Klimawandels (IPCC, Intergovernmental Panel on Climate Change), für die Regierungen und die Weltöffentlichkeit regelmäßig den Stand der Klimawissenschaften zusammen. Dafür werden Sachstand- und Sonderberichte herausgegeben, wie etwa der von 2018, in dem deutlich gemacht wurde, dass schon jenseits von 1,5 Grad Celsius globaler Erwärmung zahlreiche Gefahren im Klimasystem lauern – wie die Destabilisierung großer Eismassen oder das vollständige Absterben tropischer Korallenriffe.

DIE LINKE – Das Klima, nicht den Kapitalismus retten

Für einen sozialen und ökologischen Systemwandel

Aktionsplan »Klimagerechtigkeit«

Bündnis90/DIE GRÜNEN

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner